Agiolax® Madaus Granulat 100 g
Abbildung nicht verbindlich

Produktinformationen Agiolax® Madaus Granulat 100 g

Preisvergleich Packungsbeilage / Beipackzettel
Hinweise / Warnhinweise für Hilfsstoffe
Enthält Fructose, Invertzucker (Honig), Lactitol, Maltitol, Isomaltitol, Saccharose oder Sorbitol. Darf bei Patienten mit hereditärer Fructose-Intoleranz nicht angewendet werden.
Hinweise / Warnhinweise für Anwendung und Dosierung
Mit Flüssigkeit einnehmen.
Anwendung
  • Granulat mit reichlich Flüssigkeit (1/4 Liter) unzerkaut hinunterschlucken
  • nach der Einnahme von anderen Arzneimitteln Abstand von 1/2 - 1 Stunde einhalten
  • Einnahme am besten abends nach dem Abendessen
Hinweise zur Verkehrstüchtigkeit/Bedienung von Maschinen
  • kein Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Hinweise bei Schwangerschaft
  • aus Vorsichtsgründen soll eine Anwendung während des ersten Trimenon vermieden werden
  • ansonsten sollte das Arzneimittel nur dann zeitweise angewendet werden, wenn durch eine Verhaltens- oder Ernährungsumstellung oder durch die Einnahme von Quellstoffen die Verstopfung nicht zu beheben ist
  • es liegen keine hinreichenden und kontrollierten Studien zu einer Anwendung bei Schwangeren vor
  • weitergehende Erfahrungen an schwangeren Frauen deuten nicht auf ein Fehlbildungsrisiko oder eine fetale/neonatale Toxizität der Wirkstoffe hin, wenn das Arzneimittel entsprechend der Dosierungsanleitung eingenommen wird
  • es liegen keine ausreichenden tierexperimentellen Studien in Bezug auf eine Reproduktionstoxizität vor
  • Fertilität
    • adäquate Untersuchungen zur Fertilität liegen nicht vor
Hinweise bei Stillzeit
  • das Arzneimittel soll während der Stillzeit nicht angewendet werden
  • es ist nicht bekannt, ob Bestandteile aus den arzneilich wirksamen Bestandteilen oder ihre Metabolite in die Muttermilch übergehen
  • aktive Metaboliten, wie Rhein, gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über
  • ein Risiko für das Neugeborene kann nicht ausgeschlossen werden
Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen
  • ärztliche Kontrolle
    • bei gleichzeitiger Einnahme von Herzglykosiden, Antiarrhythmika, Arzneimitteln, die zu einer QT-Verlängerung führen können, Diuretika, Adrenokortikoiden oder Süßholzwurzel sollte das Arzneimittel nur unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden
    • wie alle Abführmittel sollte das Arzneimittel ohne Rücksprache mit einem Arzt nicht eingenommen werden von Patienten, die an Koprostase (Kotstauung) und undiagnostizierten akuten oder persistierenden Magen-Darm-Beschwerden wie z. B. Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen leiden, weil diese Symptome Anzeichen für einen drohenden oder bestehenden Ileus sein können
    • um das Risiko eines Ileus zu senken, sollten Medikamente, die die Darmbewegung hemmen (z. B. Opiate), nur unter ärztlicher Aufsicht zusammen eingenommen werden
  • falls Abführmittel jeden Tag benötigt werden, sollte die Ursache der Verstopfung ermittelt werden
  • eine längerfristige Einnahme von Laxantien (länger als 2 Wochen) sollte vermieden werden
    • wenn Abführmittel länger als über den vorgeschriebenen Behandlungszeitraum eingenommen werden, kann dies zu einer Verschlechterung der Darmfunktion und zu einer Abhängigkeit von Abführmitteln führen
  • das Arzneimittel sollte nur dann eingenommen werden, wenn die Verstopfung durch eine Ernährungsumstellung oder die Einnahme von Quellstoffpräparaten nicht zu beheben ist
  • sofern das Arzneimittel bei inkontinenten Erwachsenen angewendet wird, sollten Patient und Pflegepersonal darüber informiert werden, die Vorlage regelmäßig zu wechseln, um einen längeren Hautkontakt mit dem Kot zu vermeiden
  • Niereninsuffizienz
    • Patienten mit Nierenerkrankungen sollten besonders auf mögliche Störungen im Elektrolythaushalt achten
Kontraindikation
  • Überempfindlichkeit gegen Indische Flohsamen, Indische Flohsamenschalen oder Tinnevelly-Sennesfrüchte
  • krankhafte Stenosen im Magen-Darm-Trakt sowie der Speiseröhre
  • Ileus und/oder Darmatonie
  • entzündliche Darmerkrankungen, z.B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Appendizitis
  • abdominale Schmerzen unbekannter Ursache
  • Schluckstörungen
  • schwere Dehydratation mit Wasser- und Elektrolytverlusten
  • schwer einstellbarer Diabetes mellitus
  • Kinder (< 12 Jahre)
Dosierung
Basiseinheit: 5 g Granulat (= 1 Messlöffel bzw. 1 Beutel) enthalten: Indische Flohsamen 2,60 g; Indische Flohsamenschalen 0,11 g; Tinnevelly-Sennesfrüchte 0,34 - 0,66 g; entsprechend 15 mg Hydroxyanthracen-Derivaten berechnet als Sennosid B
  • kurzfristige Anwendung bei Verstopfung (Obstipation)
    • max. Tagesdosis an Hydroxyanthracen-Derivaten: 30 mg; entspricht im Durchschnitt 10 g (= 2 Messlöffel bzw. 2 Beutel)
    • Erwachsene und Jugendliche >/= 12 Jahre
      • 1 - 2 Messlöffel (bzw. 1 - 2 Beutel) 1mal / Tag
      • individuell richtige Dosierung ist die geringste, die erforderlich ist, um einen weichgeformten Stuhl zu erhalten
    • Kinder < 12 Jahre: kontraindiziert
    • Anwendungsdauer
      • Wirkungseintritt nach ca. 8 - 12 Stunden
      • Einnahme nicht länger als 1 - 2 Wochen oder in höheren Dosen
Nebenwirkungen
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Überempfindlichkeitsreaktionen wie z.B.
        • Pruritus
        • Urtikaria
        • lokales oder generalisiertes Exanthem
        • Rhinitis
        • Konjunktivitis
        • Bronchospasmus
        • anaphylaktischer Schock
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • insbesondere bei Patienten mit einem Reiz-Darm-Syndrom und in Folge einer individuellen Überosierung
        • Blähungen
        • Bauchschmerzen
        • Bauchkrämpfe
        • Durchfall
      • v.a. bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr
        • Bauchauftreibungen
        • Ileus
        • Ösophagusobstruktion
        • Stuhlverhalt
      • Verfärbung der Darmschleimhaut (Pseudomelanosis coli), nach Absetzen des Präparates reversibel
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes mit Folge von Albuminurie und Hämaturie (insb. bei lang anhaltendem Gebrauch)
      • Rot-Braun-Verfärbung des Harns (harmlos, aufgrund der Abbauprodukte der Sennesfrüchte)
Indikation
  • kurzfristige Anwendung bei Verstopfung (Obstipation)