ANESDERM® 25mg/g + 25mg/g Creme 5x5g + 10 Pflaster
Abbildung nicht verbindlich

Produktinformationen ANESDERM® 25mg/g + 25mg/g Creme 5x5g + 10 Pflaster

Preisvergleich Packungsbeilage / Beipackzettel
Nebenwirkungen
  • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
    • nur bei Anwendung zur Intubation
      • Heiserkeit
  • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
    • allergische Reaktionen
      • Exanthem
      • Anaphylaxie
      • Urtikaria
      • Ödem
      • Bronchospasmus
      • Atemnotsyndrom
      • Kreislaufreaktionen
    • zentralnervöse Symptome
      • Benommenheit
      • anhaltendes Schwindelgefühl
      • Kribbeln
      • Tinnitus
      • Desorientiertheit
      • Sehstörungen
      • Tremor
      • Krämpfe
      • Bewusstlosigkeit
      • Atemdepression
    • kardiovaskuläre Symptome
      • Blutdruckabfall
      • proarrhytmische Wirkungen mit möglichem Herzstillstand
  • ohne Häufigkeitsangabe
    • Blutdruckabfall
    • maligne Hyperthermie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • Spray
      • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
        • allergische Reaktionen (in den schwersten Fällen ein anaphylaktischer Schock)
    • Pflaster
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • anaphylaktische Reaktion
        • Hypersensitivität
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • Spray
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • bei Anwendung im Mund- und Rachenraum
          • vorübergehende Ödeme im Rachen- und Kehlkopfbereich, die vereinzelt mit Heiserkeit einhergehen
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • Pflaster
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Hautläsionen
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • Spray
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • lokale Reizungen am Applikationsort
    • Pflaster
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Reaktionen an der Applikationsstelle, wie
          • Brennen
          • Dermatitis
          • Erythem
          • Pruritus
          • Hautausschlag
          • Hautreizungen
          • Bläschen
  • Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
    • Pflaster
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Hautverletzungen
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • offene Wunden
Indikation
  • Erwachsene, Kinder und Jugendliche
    • Oberflächenanästhesie der Haut in Verbindung mit
      • Nadeleinstich, z. B. i. v. Katheter oder Blutentnahmen
      • oberflächlichen chirurgischen Maßnahmen
  • Erwachsene und Jugendliche >/= 12 Jahre
    • Oberflächenanästhesie der Genitalschleimhaut, z. B. vor oberflächlichen chirurgischen Eingriffen oder Infiltrationsanästhesie
  • Nur Erwachsene
    • Oberflächenanästhesie bei Beinulkus zur Erleichterung der chirurgischen Reinigung/ Wundausschneidung
Hinweise bei Stillzeit
  • Lidocain geht in die Muttermilch über
  • jedoch zur Anwendung während der Stillzeit keine klinischen Daten
  • da Lidocain relativ schnell und nahezu vollständig in der Leber verstoffwechselt wird, ist zu erwarten, dass nur sehr geringe Mengen Lidocain in die Muttermilch übergehen
  • Lidocain geht nach parenteraler Gabe in geringen Mengen in die Muttermilch über
    • Untersuchungen zum Übergang nach topischer Anwendung in der Stillzeit liegen nicht vor, jedoch ist Gefährdung des Säuglings unwahrscheinlich
  • keine Untersuchungen zum Übergang in die Muttermilch nach topischer Anwendung
  • eine Gefährdung des Säuglings erscheint unwahrscheinlich
  • Übergang in die Muttermilch nach parenteraler Gabe
Kontraindikation
  • Überempfindlichkeit gegenüber Lidocain und anderen Lokalanästhetika vom Amidtyp (z.B. Bupivacain, Etidocain, Mepivacain und Prilocain)
  • Spray zusätzlich
    • erhebliche Störungen des Reizbildungs- und Leitungssystems
    • dekompensierte Herzinsuffizienz
    • kardiogener und hypovolämischer Schock
  • Pflaster zusätzlich
    • entzündete bzw. verletzte Hautflächen, z.B.
      • Herpes-Zoster-Läsionen
      • bei atopischer Dermatitis
      • auf Wunden
  • Überempfindlichkeit gegen Lidocain
  • Überempfindlichkeit gegen andere Lokalanästhetika vom Amidtyp
  • erhebliche Störungen des Reizleitungssystems
  • dekompensierte Herzinsuffizienz
  • kardiogener und hypovolämischer Schock
Hinweise bei Schwangerschaft
  • Anwendung in der Schwagerschaft nur bei strenger Indikationsstellung
  • es liegen keine kontrollierten Studien an Schwangeren vor
  • bisher keine Hinweise auf angeborene Missbildungen beim Menschen
  • tierexperiementell wurden weder Teratogenität noch Missbildungen gezeigt
  • das Verhalten pränatal exponierter Nachkommen wurde im Tierexperiment nicht ausreichend untersucht
  • Passage der Plazentaschranke nach parenteraler Gabe
  • Passage der Planzentaschranke nach topischer Gabe unbekannt
  • keine Anwendung während der Schwangerschaft, es sei denn, es ist eindeutig erforderlich (nur bei strenger Indikationsstellung)
  • keine kontrollierten Studien an Schwangeren durchgeführt; keine hinreichenden Daten zur Anwendung bei Schwangeren
  • keine Daten zum plazentaren Übergang nach topischer Anwendung
    • bei parenteraler Gabe Passage der Plazenta
  • bisher keine Hinweise auf angeborene Missbildungen nach Lidocainexposition in der Schwangerschaft
  • tierexperimentelle Studien
    • kein Hinweis auf teratogenes Potential von Lidocain
  • mögliches Risiko für den Menschen nicht bekannt
  • Fertilität
    • keine klinischen Daten zur Fertilität
    • tierexperimentelle Studien
      • zeigten keinen Effekt auf die weibliche Fertilität
Anwendung
  • Anwendung auf der Haut
  • Lokalanästhesie auf intakter Haut
    • verordnete Menge Creme wird auf dem zu behandelnden Hautareal in dicker Schicht aufgetragen und mit einem Okklusivverband abgedeckt
    • im Fall einer atopischen Dermatitis sollte die Einwirkzeit reduziert werden
  • Lokalanästhesie auf der Genitalschleimhaut
    • Abdeckung des behandelten Areals mit einem Okklusivverband nicht erforderlich
    • mit Behandlung unmittelbar nach Entfernung der Creme beginnen
  • Lokalanästhesie auf Beinulkus
    • Creme in dicker Schicht auftragen und mit einem Okklusivverband abdecken
    • mit der Reinigung unmittelbar nach Entfernen der Creme beginnen
    • Tube darf bei Beinulzera nur ein einziges Mal angewendet werden, evtl. darin befindliche Cremereste nach jeder Behandlung eines Patienten entsorgen
  • Methoden zur Dosisabschätzung
    • falls hohes Maß an Dosiergenauigkeit erforderlich ist (z. B. Dosen nahe der Höchstdosis bei Neugeborenen; wenn innerhalb eines Zeitraums von 24 h unter Umständen 2 Applikationen bei Neugeborenen erforderlich werden)
      • Auftragung kann mit Spritze erfolgen (1 ml = 1 g)
Dosierung
Basiseinheit: 1 g Creme enthält 25 mg Prilocain und 25 mg Lidocain
  • Erwachsene und Jugendliche >/= 12 Jahre
    • Haut
      • kleinere Eingriffe, z. B. Nadeleinstiche und chirurgische Behandlung lokaler Läsionen
        • Dosierung und Einwirkzeit
          • 2 g oder ca. 1,5 g/10 cm2 über 1 bis 5 Stunden1)
      • Anwendung auf größeren frisch rasierten Hautbereichen, z. B. bei Haarentfernung mittels Laser (Auftragen der Creme durch den Patienten)
        • Dosierung und Einwirkzeit
          • empfohlene Max.dosis: 60 g
          • max. empfohlene Behandlungsfläche: 600 cm2 über mindestens 1 Stunde, höchstens 5 Stunden1)
      • chirurgische Behandlung größerer Hautflächen, z. B. Spalthauttransplantation, im klinischen Umfeld
        • Dosierung und Einwirkzeit
          • Ca. 1,5 - 2 g/10 cm2 über 2 bis 5 Stunden1)
      • Haut im männlichen Genitalbereich, vor der Injektion von Lokalanästhetika
        • Dosierung und Einwirkzeit
          • 1 g/10 cm2 über 15 Minuten
      • Haut im weiblichen Genitalbereich, vor der Injektion von Lokalanästhetika2)
        • Dosierung und Einwirkzeit
          • 1 - 2 g/10 cm2 über 60 Minuten
    • Genitalschleimhaut
      • chirurgische Behandlung lokaler Läsionen, z. B. Entfernung von Genitalwarzen (Condylomata acuminata) und vor der Injektion von Lokalanästhetika
        • Dosierung und Einwirkzeit
          • ca. 5 - 10 g Creme über 5 - 10 Minuten1),3),4)
      • vor einer Zervixkürettage
        • Dosierung und Einwirkzeit
          • 10 g Creme im seitlichen Scheidengewölbe 10 Minuten einwirken lassen
    • Beinulkus (Nur Erwachsene)
      • mechanische Reinigung/Wundausschneidung
        • Dosierung und Einwirkzeit
          • ca. 1 - 2 g/10 cm2 bis zu 10 g auf das/die Beingeschwür(e)3),5)
          • Einwirkzeit: 30 bis 60 Minuten
    • 1) nach einer längeren Einwirkzeit lässt die Anästhesie nach
    • 2) auf der weiblichen Genitalhaut allein bei 60 bis 90 Minuten Einwirkzeit keine ausreichende Anästhesie für eine Thermokauterisation oder Diathermie von Genitalwarzen
    • 3) Plasmakonzentrationen nicht dokumentiert bei Patienten, die Dosis > 10 g erhalten haben
    • 4) Jugendliche mit KG < 20 kg: Max.dosis auf der Genitalschleimhaut proportional senken
    • 5) Creme wurde über einen Zeitraum von 1 - 2 Monaten bis zu 15-mal zur Behandlung von Beinulzera angewendet, ohne dass es zu einem Verlust der Wirksamkeit oder einer Zunahme der Anzahl oder Schwere von unerwünschten Ereignissen kam
  • Kinder und Jugendliche im Alter von 0 - 11 Jahren
    • kleine Eingriffe, z. B. Nadeleinstich und chirurgische Behandlung lokaler Verletzungen
      • Dosierung und Einwirkzeit: ca. 1 g/10 cm2 über 1 Stunde (Einzelheiten siehe unten)
    • Neugeborene und Säuglinge im Alter von 0 - 2 Monaten1),2),3)
      • Dosierung und Einwirkzeit:
        • bis zu 1 g und 10 cm2 über eine Stunde4)
    • Säuglinge im Alter von 3 - 11 Monaten2)
      • Dosierung und Einwirkzeit:
        • bis zu 2 g und 20 cm2 über eine Stunde4)
    • Kleinkinder und Kinder im Alter von 1 - 5 Jahren
      • Dosierung und Einwirkzeit:
        • Bis zu 10 g und 100 cm2 über 1 - 5 Stunden6)
    • Kinder im Alter von 6 - 11 Jahren
      • Dosierung und Einwirkzeit:
        • Bis zu 20 g und 200 cm2 über 1 - 5 Stunden6)
    • vor der Kürettage von Mollusken
      • Kinder mit atopischer Dermatitis
        • Dosierung und Einwirkzeit:
          • Einwirkzeit: 30 Minuten
    • 1) Bei reifen Neugeborenen und Säuglingen < 3 Monate innerhalb eines Zeitraums von 24 Stunden lediglich eine einzige Dosis anwenden; bei Kindern >/= 3 Monate innerhalb eines Zeitraums von 24 Stunden max. 2 Dosen im Abstand von mind. 12 Stunden applizieren
    • 2) nicht anwenden bei Säuglingen </= 12 Monate, die mit Methämoglobin-induzierenden Wirkstoffen behandelt werden (aufgrund von Sicherheitsbedenken)
    • 3) nicht anwenden bei Gestationsalter < 37 Wochen (aufgrund von Sicherheitsbedenken)
    • 4) Einwirkzeit > 1 Stunde nicht dokumentiert
    • 5) nach Einwirkzeit von >/= 4 Stunden auf 16 cm2 kein signifikanter Anstieg der Methämoglobinkonzentration beobachtet
    • 6) nach längerer Einwirkzeit lässt Anästhesie nach
Dosisanpassung
  • Kindern < 12 Jahre
    • Sicherheit und Wirksamkeit auf der Haut im Genitalbereich und der Genitalschleimhaut nicht erwiesen
    • vorliegende Daten zeigen keine ausreichende Wirksamkeit für die Beschneidung
  • ältere Patienten
    • keine Dosissenkung erforderlich
  • eingeschränkte Leberfunktion
    • keine Senkung von Einzeldosen erforderlich
  • eingeschränkte Nierenfunktion
    • keine Dosissenkung erforderlich
Hinweise zur Verkehrstüchtigkeit/Bedienung von Maschinen
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen sind unwahrscheinlich, da die systemische Resorption minimal ist
  • bei operativer, zahnärztlicher oder großflächiger Anwendung muss vom Arzt im Einzelfall entschieden werden, ob der Patient aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen darf
  • keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt
  • Lokalanästhetika können eine geringfügige, dosisabhängige Wirkung auf die geistige Leistungsfähigkeit haben und können zeitweise die Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit beeinträchtigen.
  • Bei operativer, zahnärztlicher oder großflächiger Anwendung dieses Arzneimittels muss vom Arzt im Einzelfall entschieden werden, ob der Patient aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen darf.
 
Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen
  • Spray
    • wie bei anderen Lokalanästhetika hängt die Sicherheit und Wirksamkeit von Lidocain von der richtigen Dosierung, der richtigen Anwendungstechnik, von geeigneten Vorsichtsmaßnahmen und von den bereitstehenden Notfallmaßnahmen ab
    • wenn aufgrund Dosis oder Applikationsart hohe Blutspiegel zu erwarten sind, besondere Beobachtung erforderlich bei
      • einer kardiovaskulären Erkrankung einschließlich Herzinsuffizienz
      • älteren Patienten
      • Patienten in schlechtem Allgemeinzustand
      • Patienten mit Myasthenia gravis
      • Patienten mit fortgeschrittenen Lebererkrankungen oder schwerer verminderterNierenfunktion
    • bei Patienten mit akuter Porphyrie nur bei zwingender Indikation anwenden
      • kann Porphyrie auslösen
      • bei allen Patienten mit Porphyrie entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen
    • Wirkstoff wird besonders an Wundflächen sowie bei verletzten oder entzündeten Haut- bzw. Schleimhautarealen resorbiert
      • Applikation in diesen Bereichen daher mit besonderer Vorsicht
    • werden größere Mengen appliziert oder häufiger als verordnet bzw. in kurzen Dosierungsintervallen angewendet, können toxische Blutspiegel erreicht und schwere Nebenwirkungen verursacht werden
      • sicherste Prophylaxe besteht in der genauen Einhaltung der empfohlenen Dosierung
      • besonders bei Kindern beachten, wobei Dosierung an das Körpergewicht angepasst werden soll
      • bei Auftreten von toxischen Effekten können notfallmedizinische Maßnahmen und Beatmung notwendig werden
    • nicht in die Augen sprühen
      • bei versehentlichem Augenkontakt sofort mit fließendem Wasser spülen
    • nicht auf Trachealtuben anwenden
      • kann zu Undichtigkeiten führen
    • wenn Allergie gegen Lidocain bekannt ist, muss mit Kreuzallergie gegen andere Lokalanästhetika vom Säureamidtyp gerechnet werden
    • bei Anwendung im Mund, Rachen und Kehlkopfbereich besteht durch Beeinträchtigung des Schluckreflexes und Auftreten eines Taubheitsgefühls erhöhte Aspirationsgefahr und erhöhtes Risiko für Bissverletzungen
  • Pflaster
    • Berührung der Augen mit dem Pflaster soll vermieden werden
    • Pflaster soll nicht auf Schleimhäute geklebt werden
    • bei schwerer Herzinsuffizienz und bei schweren Störungen der Nieren- und Leberfunktion
      • nur mit Vorsicht anwenden
    • Langzeitbehandlung nur gerechtfertigt, wenn es einen therapeutischen Nutzen für den Patienten gibt
  • Therapiehinweise
    • Gefahr von Bissverletzungen nach Anwendung im Mund-, Rachenbereich
    • die geistige Leistungsfähigkeit kann kurzfristig beeinträchtigt sein
    • die Verabreichung hoher Dosen über einen längeren Zeitraum sollte vermieden werden