bicaNorm® 100 magensaftresist. Tbl.
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Produktinformationen bicaNorm® 100 magensaftresist. Tbl.

Preisvergleich Packungsbeilage / Beipackzettel
Hinweise / Warnhinweise für Anwendung und Dosierung
Mit Flüssigkeit einnehmen.
Hinweise bei Stillzeit
  • Behandlung von metabolischer Azidose
    • grundsätzlich bei entsprechender Indikation keine Einwände gegen Anwendung in Stillzeit
    • keine Erfahrungen über Anwendung in der Stillzeit
  • Behandlung von Sodbrennen und säurebedingten Magenbeschwerden
    • sollte nicht angewendet werden
    • potentielles Risiko nicht bekannt
    • keine hinreichenden Daten an Stillenden vorliegend
Indikation
  • Behandlung der metabolischen Azidose mit chronischer Niereninsuffizienz bei Erwachsenen und Jugendlichen >/= 14 Jahren
Anwendung
  • Tabletten unzerkaut und unzerkleinert als Ganzes mit Wasser schlucken
Hinweise zur Verkehrstüchtigkeit/Bedienung von Maschinen
  • kein oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Kontraindikation
  • Überempfindlichkeit gegen Natriumhydrogencarbonat
  • Alkalose
  • Hypokaliämie
  • Hypernatriämie
  • natriumarme Diät
  • Säureverätzungen des Magens
  • nach übermäßiger Aufnahme von Nahrung und kohlensäurehaltigen Getränken
Dosierung
  • Behandlung der metabolischen Azidose mit chronischer Niereninsuffizienz
    • Dosierung hängt vom Schweregrad der zu behandelnden metabolischen Azidose ab
    • vor Behandlungsbeginn mit Natriumhydrogencarbonat die zugrundeliegende Ursache der metabolischen Azidose abklären
    • Säure-Base-Status regelmäßig kontrollieren und ggf.Anpassung der Dosierung durchführen
    • initial: 2 -3 Tabletten / Tag
    • Tabletten über den Tag verteilt einnehmen
    • anschließend Dosierung so anpassen, dass ein Bicarbonatgehalt von >/= 22 mmol / l im Plasma erreicht wird
    • optimaler Dosisbereich bis max. 8 g (entsprechend 8 Tabletten / Tag)
      • abhängig vom Schweregrad der Azidose können höhere Dosierungen notwendig sein
  • Behandlung der metabolischen Azidose bei renal-tubulärer Azidose, distal renal-tubuläre Azidose
    • distal renal-tubulärer Azidose (Typ 1)
      • initial: 48 - 72 mmol / l (etwa 4 - 6 g), verteilt auf 4 - 5 Einzeldosen
      • Dosistitration erfolgt bis Hyperkalziurie und metabolischer Azidose unter Kontrolle, sowie nach Ansprechen und Verträglichkeit des Patienten
    • proximal renal-tubuläre Azidose (Typ 2)
      • grundsätzlich höhere Dosen notwendig
      • entsprechend dem Ansprechen und der Verträglichkeit des Patienten Dosierungen von 4 - 10 mmol / kg KG täglich verteilt auf mehrere Einzeldosen verabreichen
  • Kinder und Jugendliche (< 14 Jahre)
    • Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen
    • keine Anwendung
  • Anwendungsdauer
    • nicht unkontrolliert über einen längeren Zeitraum (Gefahr der Entwicklung einer Hypernatriämie oder einer Alkalose)
  •  
Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen
  • Relative Kontraindikationen (mit Vorsicht)
    • Hypoventilation
    • Hypokalzämie
    • hyperosmolare Zustände
  • bei Indikation metabolische Azidose
    • Kontrolle der Wirkung und Plasmaelektrolyte
      • Kontrolle der Wirkung anfangs und vor allem bei höheren Dosen in mindestens 1 - 2 wöchigem Abstand (z.B. pH-Messung, Standardbicarbonat, Alkalireserve)
      • regelmäßige Kontrolle von Plasmaelektrolyten, v.a. Natrium, Kalium und Calcium
      • Kontrollen auch bei Dauermedikation regelmäßig durchführen
      • weitere Dosierung jeweils nach Ergebnis der Kontrollen festlegen
      • eventuelle Überalkalisierung kann durch Dosisverminderung korrigiert werden
  • Natriumgehalt
    • Natriumgehalt v.a. bei Langzeitanwendung berücksichtigen
    • ggf. (streng) kochsalzarme Diät einhalten, um weiteren Blutdruckerhöhung entgegenzuwirken
  • Kohlendioxidentwicklung bei Indikation Sodbrennen und säurebedingten Magenbeschwerden (nicht magensaftresistente Arzneiformen)
    • Bei Einnahme von Natriumhydrogencarbonat mit gleichzeitiger übermäßiger Aufnahme von Nahrung und / oder kohlensäurenhaltigen Getränken können große Mengen Kohlendioxidgas entstehen
      • Gefahr von Rissen in der Magenwand, mit Magen- oder Oberbauchschmerzen als mögliche erste Anzeichen
  • Nierensteine
    • langanhaltender Gebrauch kann die Bildung von Calcium- oder Magnesiumphosphatsteinen in der Niere begünstigen
    • bei Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion kann es ebenso wie bei Patienten mit einer metabolischen Alkalose zu einem relevanten Verlust von Säureequivalenten kommen
      • dadurch wird alkalisierter Urin ausgeschieden und damit ebenfalls die Nierensteinbildung begünstigt
Hinweise bei Schwangerschaft
  • Behandlung von metabolischer Azidose
    • grundsätzlich bei entsprechender Indikation keine Einwände gegen Anwendung in Schwangerschaft
    • keine Erfahrungen über Anwendung in der Schwangerschaft
    • gute Resorption und leichte Überwindung der Plazentaschranke von Natriumhydrogencarbonat
    • mögliche Verstärkung von durch Natrium-Belastung bestehenden Störungen der Blutdruckregulation und der für die Schwangerschaft physiologische respiratorische Alkalose
  • Behandlung von Sodbrennen und säurebedingten Magenbeschwerden
    • sollte nicht angewendet werden
    • potentielles Risiko nicht bekannt
    • keine hinreichenden Daten an Schwangeren vorliegend
    • keine hinreichenden tierexperimentellen Studien bezüglich Auswirkungen aus Schwangerschaft oder die embryonale und fötale Entwicklung oder die Geburt oder die postnatale Entwicklung vorliegend
Nebenwirkungen
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Völlegefühl oder Aufstoßen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Blähungen
      • Bauchschmerzen
      • Verstärkung von vorbestehenden Störungen des Magen-Darm-Traktes, z. B. Durchfällen möglich
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Calcium- oder Magnesiumphosphatsteine in der Niere (bei langanhaltender Anwendung)
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • muskuläre Übererregbarkeit durch erniedrigtes Calcium (hypokalzämische Tetanie) - bei Dosisüberschreitung