Calciumgluconat B.Braun 10% Inj.-Lsg. 20x10 ml
Abbildung nicht verbindlich

Produktinformationen Calciumgluconat B.Braun 10% Inj.-Lsg. 20x10 ml

Preisvergleich Packungsbeilage / Beipackzettel
Anwendung
  • langsame intravenöse oder tiefe intramuskuläre Injektion
  • entsprechend der NHS-Leitlinie zur Behandlung der Hypocalcämie bei Erwachsenen: max. i.v.-Injektionsrate 2 ml (0,45 mmol Calcium) / Minute
  • Patient sollte liegen und während Injektion sorgfältig überwacht werden (Kontrolle der Herzfrequenz oder EKG-Kontrolle)
  • intramuskuläre Injektionen
    • Durchführung intramuskulärer Injektionen nur wenn intravenöse Gabe nicht möglich (Risiko lokaler Gewebereizungen)
    • sorgfältig darauf achten, dass intramuskuläre Injektionen ausreichend tief erfolgen, vorzugsweise in Glutäalregion
    • bei fettleibigen Patienten: für sichere Positionierung der Injektion im Muskel und nicht im Fettgewebe längere Kanüle wählen
    • für weitere Injektionen jedes Mal Injektionsstelle wechseln
  • Kinder und Jugendliche < 18 Jahre
    • ausschließlich intravenöse Anwendung als langsame Injektion oder Infusion nach Verdünnung, um ausreichend niedrige Zufuhrgeschwindigkeiten zu erzielen und Gewebereizungen oder Nekrosen infolge versehentlicher Extravasation zu vermeiden
    • intravenöse Zufuhrgeschwindigkeit sollte bei Kindern und Jugendlichen 5 ml / Minute einer 1 : 10 verdünnten Calciumgluconat 10 % Lösung nicht übersteigen
    • intramuskuläre Injektionen bei Kindern vermeiden
  • weitere Informationen s. Fachinformation
 
Dosierung
Basiseinheit: 1 ml Injektionslösung enthält 94 mg Calciumgluconat, entsprechend 0,21 mmol Calcium
  • Behandlung einer akuten symptomatischen Hypocalciämie
    • Erwachsene
      • übliche Initialdosis: 10 ml Injektionslösung (2,25 mmol Calcium)
      • Wiederholung der Gabe, falls erforderlich, in Abhängigkeit vom klinischen Zustand des Patienten
      • Hinweis
        • Höhe nachfolgender Dosen richtet sich nach aktueller Serum-Calciumkonzentration
    • Kinder und Jugendliche (< 18 Jahre)
      • Dosis abhängig von Grad der Hypocalciämie sowie von Art und Schwere der Symptome (bei leichten neuromuskulären Symptomen orale Calciumgabe)
      • übliche Richtwerte für Initialdosis
        • 3 Monate / 5,5 kg KG
          • 2 - 5 ml / 0,45 - 1,13 mmol Calcium
        • 6 Monate / 7,5 kg KG
          • 2 - 5 ml / 0,45 - 1,13 mmol Calcium
        • 1 Jahr / 10 kg KG
          • 2 - 5 ml / 0,45 - 1,13 mmol Calcium
        • 3 Jahre / 14 kg KG
          • 5 - 10 ml / 1,13 - 2,25 mmol Calcium
        • 7,5 Jahre / 24 kg KG
          • 5 - 10 ml / 1,13 - 2,25 mmol Calcium
        • 12 Jahre / 38 kg KG
          • 5 - 10 ml / 1,13 - 2,25 mmol Calcium
        • > 12 Jahre / > 38 kg KG : Dosierung wie für Erwachsene
      • das entspricht ungefähr
        • Säuglinge, Kleinkinder und Kinder < 4 Jahre
          • 0,4 - 1 ml / kg Körpergewicht (0,09 - 0,23 mmol Calcium / kg KG)
          • in Fällen schwerer Hypocalcämie-Symptome bei Neugeborenen und Säuglingen, wie z. B. bei kardialen Symptomen, können höhere Initialdosen für eine schnelle Normalisierung des Serum-Calciumspiegels erforderlich sein (bis zu 2 ml / kg Körpergewicht entsprechend 0,45 mmol Calcium / kg KG)
        • Kinder 4 - 12 Jahren
          • 0,2 - 0,5 ml / kg KG (0,05 - 0,11 mmol Calcium / kg KG)
        • Patienten > 12 Jahre
          • Dosierungen wie für Erwachsene
      • Gabe kann in Abhängigkeit vom klinischen Zustand des Patienten wiederholt werden; Höhe nachfolgender Dosen richtet sich nach aktueller Serum-Calciumkonzentration
      • nach i.v.-Therapie ggf. nachfolgende Behandlung mit oralen Calciumgaben indiziert, z. B. in Fällen von Calciferol-Mangel
    • ältere Patienten
      • evtl. Dosisreduktion erforderlich aufgrund altersbedingter Faktoren (Beeinträchtigung der Nierenfunktion, Mangelernährung)
Hinweise bei Stillzeit
  • Calcium geht in Muttermilch über
  • dies ist bei Gabe an stillende Mütter zu berücksichtigen
Hinweise bei Schwangerschaft
  • während der Schwangerschaft sollten Calciuminjektionen nur nach sorgfältiger Indikationsstellungverabreicht werden
  • Calcium passiert die Plazentaschranke und erreicht im fetalen Blut höhere Konzentrationen als im mütterlichen Blut
  • Dosis sorgfältig bestimmen und Serum-Calciumspiegel regelmäßig überwachen, um Hypercalciämie auszuschließen, die für den Feten äußerst gefährlich sein kann
Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen
  • ausnahmsweise Anwendung bei Patienten unter Therapie mit Herzglykosiden
    • ausreichende Überwachung der Herzfunktion unbedingt erforderlich
    • alle Möglichkeiten einer Notfallbehandlung kardialer Komplikationen wie schwerer Herzrhythmusstörungen verfügbar
  • bei Patienten
    • mit Nephrokalzinose
    • mit Herzerkrankungen
    • mit Sarkoidose (Morbus Boeck)
    • unter gleichzeitiger Medikation mit Epinephrin
    • in höherem Alter
      • nur mit Vorsicht und nach sorgfältiger Indikationsstellung anwenden
  • Beeinträchtigung der Nierenfunktion kann mit Hypercalciämie und sekundäret Überfunktion der Nebenschilddrüsen einhergehen
    • Patienten mit Beeinträchtigung der Nierenfunktion sollten parenterale Calciumgaben nur nach sorgfältiger Indikationsstellung und unter Überwachung des Calcium- und Phosphat-Haushalts erhalten
  • langsam verabreichen, um das Risiko einer peripheren Vasodilatation oder Verminderung der Herzleistung möglichst gering zu halten
  • intravenöse Injektionen unter Überwachung der Herzfrequenz oder EKG-Kontrolle durchführen (bei zu rascher Zufuhr von Calcium Risiko von Bradykardie mit Vasodilatation oder Herzrhythmusstörungen)
  • bei Kindern nicht intramuskulär sonder ausschließlich intravenös verabreichen
  • während einer Therapie Patient im Hinblick auf eine normale Calciumbilanz und Vermeidung von Ablagerungen im Gewebe sorgfältig überwachen
  • während hochdosierter parenteraler Calciumzufuhr Plasmaspiegel und Calciumausscheidungim Urin überwachen
  • im Fettgewebe nicht löslich; Infiltrationen mit nachfolgender Abszessbildung, Gewebeverhärtung undNekrosen möglich
  • Risiko von lokalen Gewebereizungen, nachfolgend auch Hautablationen oder Gewebenekrosen, nach perivaskulärer oder zu oberflächlicher intramuskulärer Injektion
  • Extravasationen vermeiden
  • Injektionsstelle sorgfältig beobachten
  • hochdosierte Einnahme von Vitamin D vermeiden
Nebenwirkungen
  • Herzerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Bradykardie
      • Herzrhythmusstörungen
  • Gefässerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Blutdruckabfall
      • Vasodilatation
      • vasomotorischer Kollaps (mit möglicherweise tödlichem Ausgang)
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Übelkeit
      • Erbrechen
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • bei intramuskulären Injektionen
        • Schmerzen
        • Erythembildung
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hitzegefühl
      • Schwitzen
      • hauptsächlich nach zu rascher Injektion
        • Hitzewallungen
  • Nebenwirkungen nach unsachgemäßer Anwendung
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • nach nicht ausreichend tiefer intramuskulärer Injektion
        • Infiltration in das Fettgewebe mit der Folge von Abszessbildung, Gewebeverhärtung und Nekrosen
        • nach Extravasation
          • Weichteilgewebe-Calcifizierung, möglicherweise gefolgt von Hautablation und Nekrosen
        • perivaskuläre Injektion
          • Hautrötungen, brennendes Gefühl oder Schmerzen während der intravenösen Injektion
          • kann zu Gewebenekrosen führen
Kontraindikation
  • Überempfindlichkeit gegen Calciumgluconat
  • Hypercalciämie, z. B. bei Patienten mit
    • Überfunktion der Nebenschilddrüsen
    • Vitamin-D-Hypervitaminose
    • dekalzifizierenden, malignen Erkrankungen
    • Niereninsuffizienz
    • Osteoporose durch Immobilisierung
    • Sarkoidose
    • Milch-Alkali-Syndrom
  • Hypercalciurie
  • Vergiftung mit herzwirksamen Glykosiden
  • Therapie mit herzwirksamen Glykosiden
    • einzige Ausnahme: zwingende Indikation zur i.v. Calciumgabe zur Behandlung schwerer, unmittelbar lebensbedrohlicher Symptome der Hypocalciämie, falls sicherere Alternativennicht verfügbar sind und eine orale Calciumgabe nicht möglich ist
Indikation
  • Behandlung einer akuten symptomatischen Hypocalciämie
Hinweise zur Verkehrstüchtigkeit/Bedienung von Maschinen
  • keine