Emla® Pflaster 20 Pflaster
Abbildung nicht verbindlich

Produktinformationen Emla® Pflaster 20 Pflaster

Preisvergleich Packungsbeilage / Beipackzettel
Hinweise zur Verkehrstüchtigkeit/Bedienung von Maschinen
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen sind unwahrscheinlich, da die systemische Resorption minimal ist
  • bei operativer, zahnärztlicher oder großflächiger Anwendung muss vom Arzt im Einzelfall entschieden werden, ob der Patient aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen darf
  • keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt
Dosierung
Basiseinheit: 1 wirkstoffhaltiges Pflaster mit 1 g Emulsion enthält 25 mg Lidocain und 25 mg Prilocain (ca. 10 cm² mit Emulsion getränkte Auflagefläche)
  • Erwachsene, Jugendliche > 12 Jahre, Kinder und Kleinkinder > 1 Jahr
    • 1 oder mehr Pflaster / zu behandelnde Hautareale
    • Einwirkdauer
      • mind. 1 Stunde
      • nach > 5 Stunden lässt Anästhesie nach
    • Kinder 6 - 12 Jahre: gleichzeitige Anwendung von max. 20 Pflastern
    • Kleinkinder 1 - 5 Jahre: gleichzeitige Anwendung von max. 10 Pflastern
  • Säuglinge 3 - 11 Monate
    • 1 Pflaster / zu behandelnde Hautareale
    • Einwirkdauer
      • ca. 1 Stunde
      • max. 4 Stunden
    • gleichzeitige Anwendung von max. 2 Pflastern
    • Säuglinge < 1 Jahr, die eine gleichzeitige Behandlung mit Methämoglobinbildnern erhalten
      • keine Anwendung bis zum Vorliegen weiterer klinischer Daten
  • Hinweise
    • Anwendung bei Patienten mit atopischer Dermatitis
      • Einwirkdauer: 15 - 30 Min. ggf. ausreichend
    • vor der Kürettage von Dellwarzen bei Kindern mit atopischer Dermatitis
      • Einwirkdauer: 30 Min.
    • Anwendung mind. 1 Stunde vor Beginn des geplanten Eingriffs
    • Anästhesiedauer nach Entfernen des Pflasters mind. noch 1 Stunde
Anwendung
  • zu behandelnde Hautareale vor der Anwendung reinigen, trocknen und ggf. rasieren
  • den überstehenden Aluminiumflügel des Pflasters nach hinten biegen und die weiche hautfarbene Folie abziehen, ohne dabei die aufgebrachte Emulsion zu berühren
  • Pflaster auf die zu behandelnden Hautareale aufkleben und nur am äußeren Rand fest andrücken
  • auf dem Rand Uhrzeit notieren, zu der das Pflaster aufgeklebt wurde
  • vor dem Eingriff das Pflaster und die restliche Emulsion von der Haut entfernen sowie die üblichen Desinfektionsmaßnahmen beachten
  • Anwendung in der Umgebung des Auges nur mit Vorsicht (Reizung)
    • Hornhautirritationen und Hornhautabschürfungen durch fehlender schützender Lidreflexe möglich
    • bei Kontakt mit dem Auge sofort mit viel lauwarmen Wasser oder isotonischer Kochsalzlösung spülen und es schützen, bis zur Wiederherstellung des Empfindungsvermögens bzw. des Sehvermögens
Hinweise bei Stillzeit
  • Übergang in die Muttermilch (Lidocain und höchstwahrscheinlich auch Prilocain)
    • bei therapeutischer Dosis Übergang kleiner Mengen, daher Risiko von Nebenwirkungen beim gestillten Kind wegen der niedrigen systemischen Resorption als gering erachtet
  • Kontakt des Säuglings mit den behandelten Hautstellen vermeiden
Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen
  • Kombinationen mit anderen Arzneimitteln
    • Überwachung der Folgen nach intrakutaner Injektion von Lebendimpfstoffen wegen bakterizider und antiviraler Eigenschaften von Lidocain und Prilocain in Konzentrationen über 0,5 bis 2% (allerdings keine Hinweise auf eine Beeinflussung der Immunantwort bei Verwendung vor einer BCG-Impfung in einer klinischen Studie)
    • strenge Beobachtung (gegebenenfalls mit EKG-Überwachung) bei Patienten mit Antiarrhythmika der Klasse III (z.B. Amiodaron) wegen möglicher Addition kardialer Effekte
    • Vermeidung einer gleichzeitignen Anwendung mit Arzneimitteln, die als Methämoglobinbildner bekannt sind (z.B. Sulfonamide, Nitroglycerin, Metoclopramid, Phenytoin, Dapson), wegen möglicher Verstärkung der methämoglobinbildende Wirkung
      • gleichzeitige Anwendung insbesondere bei Säuglingen bis zu einem Jahr vermeiden
      • Verstärkung der methämoglobinbildenden Wirkung von Substanzen, die in Lebensmitteln enthalten sind (z.B. Nitrite und Nitrate), ebenfalls möglich
    • Berücksichtigung einer Verstärkung der systemischen Toxizität bei Verabreichung hoher Dosen (mehrere Pflaster) und zusätzlicher Gabe von Lidocain und/oder Prilocain in einer anderen Anwendungsform, anderer Lokalanästhetika oder strukturverwandter Substanzen (z.B. Klasse-I-Antiarrhythmika wie Tocainid und Mexiletin) wegen möglicher Addition der toxischen Effekte
  • Sonstige Hinweise
    • Beobachtung von vorübergehendem, klinisch nicht signifikantem Anstieg der Methämoglobinspiegel bei Neugeborenen und Kleinkindern bis zu 3 Monaten bis zu 12 Stunden nach der Applikation der Creme
Kontraindikation
  • Überempfindlichkeit gegen Lokalanästhetika vom Amidtyp wie z.B. Lidocain und Prilocain oder einen der anderen in dem Pflaster enthaltenen Bestandteile
Nebenwirkungen
  • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
    • vorübergehende lokale Reaktionen an dem behandelten Hautareal, wie z.B. Blässe, Rötungen und Ödeme
  • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
    • Hautreaktionen (anfängliches leichtes Brennen oder Jucken an dem behandelten Hautareal)
  • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
    • Methämoglobinämie bei Kindern
    • einzelne lokale (petechiale) Läsionen an dem behandelten Hautareal
      • besonders nach längerer Behandlung von Kindern mit atopischer Dermatitis oder mit Molluscum contagiosum
    • Irritation der Hornhaut nach versehentlichem Augenkontakt
    • allergische Reaktionen (in schweren Fällen bis zum anaphylaktischen Schock
Indikation
  • Lokalanästhesie der Haut im Zusammenhang mit kleineren Eingriffen wie z.B. Einstich einer Kanüle zur Blutentnahme und chirurgischen Eingriffen an der Hautoberfläche
  • Hinweis
    • Wirksamkeit bei der Blutentnahme an der Ferse von Neugeborenen durch Studien nicht belegt
Hinweise bei Schwangerschaft
  • keine hinreichenden Daten für die Anwendung der Pflaster bei Schwangeren
  • Passage der Plazenta durch Lidocain und Prilocain bei Tieren und Menschen, Resorption von fetalen Membranen möglich
  • Reproduktionstoxizität nur bei subkutaner/intramuskulärer Gabe hoher Dosen Lidocain oder Prilocain in tierexperimentellen Studien gezeigt
  • bisher keine Beobachtung von schädlichen Wirkungen (weder ein verstärktes Auftreten von Missbildungen noch andere schädigende Wirkungen auf den Fetus) bei der Anwendung während der Schwangerschaft
  • bei dermaler Anwendung nur geringe systemische Resorption erwartet, trotzdem vorsichtige Anwendung der Creme bei Schwangeren