ferro sanol® comp 20 Kaps.
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Produktinformationen ferro sanol® comp 20 Kaps.

Preisvergleich Packungsbeilage / Beipackzettel
Hinweise / Warnhinweise für Anwendung und Dosierung
Mit Flüssigkeit einnehmen. Einnahme vor dem Essen.
Hinweise zur Verkehrstüchtigkeit/Bedienung von Maschinen
  • keine bekannt
Nebenwirkungen
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Gastrointestinale Beschwerden
      • Diarrhöen
      • Obstipationen
      • Sodbrennen
      • Erbrechen
      • Nausea
      • Hinweis: die Häufigkeit nimmt mit steigender Dosis zu
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Reversible Verfärbung des Zahnbereiches
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Überempfindlichkeitsreaktionen z.B.
      • Hauterscheinungen
      • Exanthem
      • Hautausschlag
      • Urtikaria
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • v.a. bei hohen Dosen zentralnervöse Störungen
 
Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen
 
  • eine Einnahme bei Patienten
    • mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption
  • Vorsicht bei Patienten mit
    • bestehenden gastrointestinalen Erkrankungen wie
      • chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
      • Darmstenosen
      • Divertikeln
      • Gastritis
      • Magen- und Darmgeschwüren
  • bei Anämie aufgrund einer schweren Nierenerkrankung Einnahme zusammen mit Erythropoetin
  • Therapiehinweise
    • meist unbedenkliche Schwarzfärbung des Stuhles
    • Eisenpräparate können Ursache einer Obstipation sein
    • Eisenpräparate können vor allem bei Kindern Vergiftungen verursachen
    • mögliche Verfärbung der Zähne ( reversibel)
    • eine schleimhautreizende Wirkung im Magen-Darm-Trakt kann durch orale Gabe von nichtsteroidalen Antiphlogistika (z.B. Salicylaten und Phenylbutazon) verstärkt werden
    • insbesondere bei älteren Menschen mit zunächst nicht erklärbarem Eisenmangel bzw. Anämie muss sorgfältig nach der Ursache des Eisenmangels bzw. der Blutungsquelle gesucht werden
  • Überdosierung
    • bei Dosierungen ab 20 mg Fe2+/kg KG bereits mögliche Intoxikationserscheinungen
    • bei Dosierungen ab 60 mg Fe2+/kg KG muss mit dem Auftreten schwerer toxischer Wirkungen gerechnet werden
    • Vergiftungen durch Dosierungen von 200 bis 400 mg Fe2+/kg KG führen unbehandelt zum Tode.
      • bei Kleinkindern kann eine Dosis von 400 mg Fe2+ bereits zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen
    • Vergiftungssymptome in Phasen
      • ca. 30 Minuten bis 5 Stunden nach oraler Aufnahme Symptomen wie Unruhe, Magenschmerzen, Nausea, Erbrechen und Diarrhöe, Stuhl ist teerartig schwarz gefärbt, das Erbrochene kann Blut enthalten
      • Es können sich Schock, metabolische Azidose und Koma entwickeln
      • Oft tritt danach eine scheinbare Erholungsphase ein, die bis zu 24 Stunden anhalten kann
      • Danach kommt es erneut zu Diarrhöe, Schock und Azidose. Nach Krämpfen, Cheyne-Stoke'scher Atmung, Koma und Lungenödem kann der Tod eintreten.
    • Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
      • resorptionsverhindernden Gabe von Milch oder Hühnereiweiß
      • spezifisches Antidot steht Deferoxamin (Desferal?) zur Verfügung
        • Eisenvergiftung: 5 - 10 g Deferoxamin oral verabreicht und gleichzeitig 1 - 2 g parenteral (i.m.) injiziert
    • FolsäureHöhere Folsäuredosen werden in der Regel ohne Zeichen einer Intoxikation vertragen. In Einzelfällen können gastrointestinale Störungen, Schlafstörungen, Erregung, Depression und bei gleichzeitiger antikonvulsiver Therapie eine Zunahme der Krampfbereitschaft auftreten
  • Beeinflussung von Laborparameter
    • falsch-positive Benzidin-Probe
    • falsch-positive Guajak-Teste
Indikation
Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren (>/= 20 kg KG)
  • Eisenmangelzustände
  • Eisenmangelanämien
  • zur gleichzeitgen Verhütung eines Mangels an Vitamin B12 und Folsäure
Hinweise bei Stillzeit
  • Anwendung in der Stillzeit im therapeutischen Dosisbereich möglich
Dosierung
  • Eisenmangelzustände, Eisenmangelanämien, zur gleichzeitgen Verhütung eines Mangels an Vitamin B12 und Folsäure
    • Allgemein
      • Dosierung entsprechend den Bedürfnissen des Patienten angepassen und Reaktion der klin. Variablen (z.B. Hämoglobin, Ferritin, Transferrin) überwachen
      • max. 5 mg Eisen(II)-Ion / kg KG / Tag
    • Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren (>/= 20 kg KG)
      • 1 Kapsel (entsprechend 30 mg Eisen(II)-Ion) 3mal / Tag
    • Kinder < 6 Jahre (< 20 kg KG)
      • kontraindiziert
    • ältere Patienten
      • keine Dosisanpassung erforderlich (keine klinischen Daten)
    • Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen
      • keine Dosisanpassung erforderlich (keine klinischen Daten)
      • Patienten mit Leberfunktionsstörungen/Alkoholismus
        • Anwendung mit Vorsicht
      • Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen, die Erythropoetin benötigen
        • Eisen intravenös verabreichen
    • Behandlungsdauer
      • ca. 10 Wochen bis zur Normalisierung der Hämoglobinwerte
      • dann Fortführung der Therapie für 3 - 6 Monate unter Überwachung der Ferritinwerte bis zur Auffüllung der Körpereisendepots
Hinweise bei Schwangerschaft
  • Anwendung in der Schwangerschaft im therapeutischen Dosisbereich möglich
Anwendung
  • Kapseln unzerkaut mit Flüssigkeit (kein Kaffee, kein schwarzer Tee, keine Milch) einnehmen
  • morgens nüchtern (ca. 1 Stunde vor dem Frühstück) oder im ausreichendem Abstand von etwa 2 Stunden vor oder nach einer Mahlzeit
  • bei Bedarf können die Kapeln auch geöffnet und eingenommen werden
    • Kapsel hierfür über einem Löffel öffnen und den Inhalt einnehmen
    • nach der Einnahme genügend Wasser trinken
  • Verringerung der Eisenresorption durch gleichzeitige Verabreichung (d.h. innerhalb der nächsten 2 - 3 Stunden) mit
    • Getreideprodukten, Gemüse (Phytine, Oxalate und Phosphate)
    • Kaffe, Tee, Milch und Colagetränke
    • Penicillamin, orale Goldverbindungen, L-Methyldopa, Levodopa, L-Thyroxin
    • Fluorchinolonen (z. B. Ciprofloxacin, Levofloxacin, Norfloxacin, Gatifloxacin und Ofloxacin)
    • Tetracycline, Doxycyclin
    • Protonenpumpenhemmer
    • Bisphosphonate
    • Colestyramin, Antazida (Calcium-, Magnesium-, Aluminium-Salze) sowie Calcium- und Magnesium-Ergänzungspräparaten
  • Salicylate oder nichtsteroidale Antirheumatika verstärken die Reizwirkung des Eisens auf die Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes
  • Dunkelfärbung des Stuhles möglich
    • üblichen Tests auf okkultes Blut im Stuhl (Guajak-Tests) können falsch positiv ausfallen
Kontraindikation
  • Überempfindlichkeit gegen Eisen(II)-glycin-sulfat-Komplex
  • Überempfindlichkeit gegen Folsäure
  • Überempfindlichkeit gegen Vitamin B12
  • Überempfindlichkeit gegen einen der sonstigen Bestandteile
  • Ösophagusstriktur
  • hereditären Hämochromatosen (Typ 1- 4)
  • sekundären Hämosiderosen
    • bei chronischen Hämolysen mit Zeichen der Eisenüberladung
    • bei Thalassämie und anderen Hämoglobinopathien
    • bei chronischer Transfusionsbedürftigkeit
  • Eisenverwertungsstörungen
    • z.B. sideroachrestischen Anämien
    • Bleianämien
  • megaloblastäre Anämie infolge eines isolierten Vitamin B12-Mangels
    • z.B. infolge Mangels an Intrinsic-Faktor
    • wiederholten oder chronischen Bluttransfusionen
  • Kinder < 6 Jahre