Lederfolat® 50 Tbl.
Abbildung nicht verbindlich

Produktinformationen Lederfolat® 50 Tbl.

Preisvergleich Packungsbeilage / Beipackzettel
Hinweise bei Stillzeit
  • keine adäquaten und gut kontrollierten Studien mit Stillenden durchgeführt
  • keine Beschränkungen hinsichtlich der Anwendung in der Stillzeit zur Verringerung der Toxizität von Methotrexat oder anderen Folsäure-Antagonisten
  • Übertritt in die Muttermilch unbekannt
  • Anwendung in der Stillzeit möglich, wenn dies im Rahmen der therapeutischen Indikationen als notwendig erachtet wird
Nebenwirkungen
  • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
    • Leukopenie
    • Diarrhoe (sehr selten lebensbedrohlich)
    • Dehydratation
    • Stomatitis
    • Mukositis
  • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
    • nach hohen Dosen
      • gastrointestinale Störungen
      • Schlafstörungen
      • Erregungszustände
      • Depressionen
    • Kombinationsbehandlung mit 5-Fluorouracil
      • Infektionen
      • Thrombozytopenie
      • Unwohlsein
      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • Obstipation
      • Anorexie
      • Alopezie
      • Dermatitis
  • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
    • Erhöhung der Anfallshäufigkeit bei Epileptikern
  • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
    • Allergische/anaphylaktische Reaktionen
    • Urtikaria
  • ohne Häufigkeitsangabe
    • nach hohen Dosen
      • Krampfanfälle auch bei Nicht-Epileptikern
    • Verstärkung der Nebenwirkungen von 5-Fluorouracil in der Kombinationsbehandlung (bes. gastrointestinale Störungen, Stomatitis, Diarrhoe)
Hinweise zur Verkehrstüchtigkeit/Bedienung von Maschinen
  • gibt keine Hinweis darauf, dass Calciumfolinat das Reaktionsvermögen beeinträchtigt
Kontraindikation
  • bekannte Überempfindlichkeit gegen Calciumfolinat
  • Perniziöse Anämie oder andere Anämien durch Vitamin B12-Mangel
Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen
  • Therapieüberwachung bei Epileptikern, die mit Phenobarbital, Phenytoin, Primidon und Succinimiden behandelt werden (evtl. Erhöhung der Anfallsfrequenz)
  • Kombinationsbehandlung mit 5-Fluorouracil
    • Gefahr der Verstärkung des Toxizitätsrisiko von 5-Fluorouracil, besonders bei älteren oder geschwächten Patienten (evtl. Dosisreduktion von 5-Fluorouracil)
    • Therapieabbruch, Streckung der Therapieintervalle oder Dosisreduktion von 5-Fluorouracil erwägen bei Diarrhöe und/oder Stomatitis
    • Kontrolle des Calciumspiegels, bei Bedarf zusätzliche Calciumgabe
  • Kombinationsbehandlung mit Methotrexat
    • zu hohe Dosen vermeiden (Gefahr der Herabsetzung der Antitumor-Aktivität von Methotrexat)
    • bei Laborabweichungen oder klinischen Toxizitäten mögliche Interaktionen bedenken
  • Kombinationen mit anderen Arzneimitteln
    • mögliche Reduzierung der Wirksamkeit eines Folsäure-Antagonisten bei Kombination beachten
    • mögliche Wirkungsverstärkung der Kombination Calciumfolinat und 5-Fluorouracil bei Kombination von Calciumfolinat und 5-Fluorouracil zur Behandlung kolorektaler Karzinome mit anderen Zytostatika, wie z.B. Oxaliplatin oder Irinotecan
Hinweise bei Schwangerschaft
  • keine adäquaten und gut kontrollierten Studien mit Schwangeren durchgeführt
  • keine Tierstudien zur Reproduktionstoxikologie durchgeführt
  • keine Hinweise vorliegend auf schädliche Wirkungen bei Gabe in der Schwangerschaft
  • keine Beschränkungen hinsichtlich der Anwendung in der Schwangerschaft zur Verringerung der Toxizität von Methotrexat oder anderen Folsäure-Antagonisten
Anwendung
  • Einnahme unzerkaut mit Flüssigkeit
Indikation
  • Verringerung und Entgegenwirkung der Toxizität und der Wirkung von Folsäure-Antagonisten wie Methotrexat bei der zytotoxischen Therapie oder bei Überdosierung bei Erwachsenen und Kindern (»Calciumfolinat-Rescue«)
  • in Kombination mit 5-Fluorouracil
    • fortgeschrittenes oder metastasiertes kolorektales Karzinom
    • adjuvante Chemotherapie des Kolonkarzinoms im Stadium III (T1-4 N1-2) nach vorausgegangener kurativer Resektion des Primärtumors
  • Behandlung von Folsäuremangelzuständen unterschiedlicher Genese, die durch diätetische Maßnahmen nicht zu beheben sind
Dosierung
  • Calciumfolinat-Rescue in der Methotrexat - Therapie
    • p.o. möglich bis 25 - 50 mg (sättigbare enterale Absorption)
    • notwendig bei Methotrexat > 100 mg/m 2 KOF
    • Dosierung individuell, keine einheitlichen Empfehlungen verfügbar, exemplarisch
      • initial: 15 mg (6-12 mg/m 2 KOF) 12-24 Stunden (spätestens 30 Stunden) nach dem Beginn der Methotrexat-Infusion
      • anschließend während der folgenden 72 Stunden: 15 mg (6-12 mg/m 2KOF) / 6 Stunden
    • Messung des Methotrexat-Spiegels 48 Stunden nach dem Start der Methotrexat-Infusion
      • bei verbliebenem Methotrexat-Blutspiegel: >= 0,5 µmol/l
        • zusätzliche Gabe: 15 mg/mg 2 KOF/ 6 Stunden
      • bei verbliebenem Methotrexat-Blutspiegel: >= 1,0 µmol/l
        • zusätzliche Gabe: 100 mg/mg 2 KOF/ 6 Stunden
      • bei verbliebenem Methotrexat-Blutspiegel: >= 2,0 µmol/l
        • zusätzliche Gabe: 200 mg/mg 2 KOF/ 6 Stunden
      • Anwendungsdauer: 48 Stunden oder bis der Methotrexat-Spiegel < 0,05 µmol/l
  • In Kombination mit 5-Fluorouracil in der zytotoxischen Therapie
    • Einzeldosen von 20 mg/m 2 KOF, 200 mg/m 2 KOF oder 500 mg/m 2 KOF
    • Anwendungsdauer: 5 aufeinanderfolgende Tage
    • Wiederholung alle 4 - 5 Wochen
  • Behandlung von Folsäuremangelzuständen
    • 5 mg / Tag
    • Dosiserhöhung, optional
    • tägliche Maximaldosis: 15 mg
  • Antidot gegen die Folsäure-Antagonisten Trimetrexat, Trimethoprim und Pyrimethamin
    • Trimetrexat-Toxizität
      • Prävention
        • 20 mg/m 2 KOF 4mal / Tag in gleichen Zeitabständen
        • Gabe während einer Behandlung mit Trimetrexat und während der 72 Stunden nach der letzten Trimetrexat-Dosis
        • Anpassung der Tagesdosen in Abhängigkeit von der hämatologischen Toxizität von Trimetrexat
    • Pyrimethamin-Toxizität
      • 5 - 50 mg / Tag
      • Gabe zeitgleich mit einer Hochdosis-Therapie mit Pyrimethamin oder bei längerer Behandlung mit niedrigen Dosen