Leucovorin® 15mg 10 Tbl.
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Produktinformationen Leucovorin® 15mg 10 Tbl.

Preisvergleich Packungsbeilage / Beipackzettel
Anwendung
  • zur peroralen Anwendung
Hinweise bei Stillzeit
  • keine adäquaten und gut kontrollierten Studien mit Stillenden durchgeführt
  • keine Beschränkungen hinsichtlich der Anwendung in der Stillzeit zur Verringerung der Toxizität von Methotrexat oder anderen Folsäure-Antagonisten
  • Übertritt in die Muttermilch unbekannt
  • Anwendung in der Stillzeit möglich, wenn dies im Rahmen der therapeutischen Indikationen als notwendig erachtet wird
Nebenwirkungen
  • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
    • Leukopenie
    • Diarrhoe (sehr selten lebensbedrohlich)
    • Dehydratation
    • Stomatitis
    • Mukositis
  • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
    • nach hohen Dosen
      • gastrointestinale Störungen
      • Schlafstörungen
      • Erregungszustände
      • Depressionen
    • Kombinationsbehandlung mit 5-Fluorouracil
      • Infektionen
      • Thrombozytopenie
      • Unwohlsein
      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • Obstipation
      • Anorexie
      • Alopezie
      • Dermatitis
  • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
    • Erhöhung der Anfallshäufigkeit bei Epileptikern
  • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
    • Allergische/anaphylaktische Reaktionen
    • Urtikaria
  • ohne Häufigkeitsangabe
    • nach hohen Dosen
      • Krampfanfälle auch bei Nicht-Epileptikern
    • Verstärkung der Nebenwirkungen von 5-Fluorouracil in der Kombinationsbehandlung (bes. gastrointestinale Störungen, Stomatitis, Diarrhoe)
Kontraindikation
  • bekannte Überempfindlichkeit gegen Calciumfolinat
  • Perniziöse Anämie oder andere Anämien durch Vitamin B12-Mangel
Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen
  • Therapieüberwachung bei Epileptikern, die mit Phenobarbital, Phenytoin, Primidon und Succinimiden behandelt werden (evtl. Erhöhung der Anfallsfrequenz)
  • Kombinationsbehandlung mit 5-Fluorouracil
    • Gefahr der Verstärkung des Toxizitätsrisiko von 5-Fluorouracil, besonders bei älteren oder geschwächten Patienten (evtl. Dosisreduktion von 5-Fluorouracil)
    • Therapieabbruch, Streckung der Therapieintervalle oder Dosisreduktion von 5-Fluorouracil erwägen bei Diarrhöe und/oder Stomatitis
    • Kontrolle des Calciumspiegels, bei Bedarf zusätzliche Calciumgabe
  • Kombinationsbehandlung mit Methotrexat
    • zu hohe Dosen vermeiden (Gefahr der Herabsetzung der Antitumor-Aktivität von Methotrexat)
    • bei Laborabweichungen oder klinischen Toxizitäten mögliche Interaktionen bedenken
  • Kombinationen mit anderen Arzneimitteln
    • mögliche Reduzierung der Wirksamkeit eines Folsäure-Antagonisten bei Kombination beachten
    • mögliche Wirkungsverstärkung der Kombination Calciumfolinat und 5-Fluorouracil bei Kombination von Calciumfolinat und 5-Fluorouracil zur Behandlung kolorektaler Karzinome mit anderen Zytostatika, wie z.B. Oxaliplatin oder Irinotecan
Hinweise bei Schwangerschaft
  • keine adäquaten und gut kontrollierten Studien mit Schwangeren durchgeführt
  • keine Tierstudien zur Reproduktionstoxikologie durchgeführt
  • keine Hinweise vorliegend auf schädliche Wirkungen bei Gabe in der Schwangerschaft
  • keine Beschränkungen hinsichtlich der Anwendung in der Schwangerschaft zur Verringerung der Toxizität von Methotrexat oder anderen Folsäure-Antagonisten
Dosierung
  • Prävention von Intoxikationserscheinungen einer Methotrexat-Therapie (Calciumfolinat-Rescue)
    • keine einheitlichen Empfehlungen für Dosierung und Anwendungsart von Calciumfolinat als Antidot in der hoch dosierten Methotrexat-Stoßtherapie vorhanden, folgende Dosierungsempfehlungen nur exemplarisch:
      • MTX-Serumspiegel 24 - 30 Stunden: < 1,5 × 10-6 mol/l bis 1 × 10-8 mol/l
        • 10 - 15 mg Calciumfolinat / m2 KOF alle 6 Stunden
        • Behandlungsdauer: 48 Stunden
      • MTX-Serumspiegel 24 - 30 Stunden: 1,5 × 10-6 mol/l bis 5 × 10-6 mol/l
        • 30 mg Calciumfolinat / m2 KOF alle 6 Stunden
        • Behandlungsdauer: bis Plasmaspiegel < 5 × 10-8 mol/l
      • MTX-Serumspiegel 24 - 30 Stunden: > 5 × 10-6 mol/l
        • 60 - 100 mg Calciumfolinat / m2 KOF alle 6 Stunden
        • Behandlungsdauer: bis Plasmaspiegel < 5 × 10-8 mol/l
    • Beginn des Rescues:
      • spätestens 18 - 30 Stunden nach Beginn der Methotrexat-Infusion
    • Ende des Rescues:
      • frühestens 72 Stunden nach Beginn der Methotrexat-Infusion
      • bei Beendigung des Rescues sollte Methotrexat-Serumspiegel unter 10-7 mol/l, besser unter 10-8 mol/l liegen
      • „Over-Rescue" kann zur Beeinträchtigung der Wirksamkeit von Methotrexat führen, bei unzureichendem Rescue ist bei der hoch dosierten Methotrexat-Stoßtherapie mit erheblichen toxischen Nebenwirkungen zu rechnen (siehe Fachinformation Methotrexat-haltiger Arzneimittel)
  • Behandlung der Intoxikationserscheinungen einer niedrig dosierten Methotrexat-Therapie (Einzeldosis <100 mg/m2 KOF), die auf Tetrahydrofolsäuremangel zurückgeführt werden können
    • sofort eine 6 - 12 mg Folinsäure entsprechende Menge Calciumfolinat i.v. oder i.m.
    • danach mehrfach (mind. 4mal) die gleiche Dosis in 3- bis 6- stündigen Abständen
    • zum intensivierten Calciumfolinat-Rescue bei verzögerter Methotrexat-Ausscheidung unter mittelhoch oder hoch dosierter Methotrexat-Therapie siehe spezielle Fachliteratur.
    • Hinweis
      • sollte Intoxikation durch erheblich verzögerte Elimination verursacht sein (z. B. [akute] Niereninsuffizienz), Hämodialyse/Hämoperfusion in Erwägung ziehen
  • Behandlung von Folsäuremangelzuständen
    • 5 bis max. 15 mg Folinsäure / Tag
Indikation
  • Prävention von Intoxikationserscheinungen (mittel-)hoch dosierter Methotrexat-Therapie oder bei anhaltend hohen Methotrexat-Serumspiegeln (auch bei niedrig dosierten Methotrexat-Therapien)
    • Hinweis
      • anhaltend hohe Methotrexat-Serumspiegeln insbesondere bei Pleuraergüssen, Aszites, Niereninsuffizienz sowie bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr während einer Methotrexat-Therapie
  • Behandlung von Intoxikationserscheinungen einer Methotrexat-Therapie, die auf Tetrahydrofolsäuremangel zurückgeführt werden können
  • Behandlung von Folsäuremangelzuständen unterschiedlicher Genese, die durch diätetische Maßnahmen nicht zu beheben sind