Magnesium-Diasporal® 4mmol 50x2ml
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Produktinformationen Magnesium-Diasporal® 4mmol 50x2ml

Preisvergleich Packungsbeilage / Beipackzettel
Hinweise bei Stillzeit
  • Unbedenklichkeit während der Stillzeit konnte nicht belegt werden
  • deshalb nicht anzuraten, Magnesiumsulfat während der Stillzeit zu verabreichen, es sei denn, es wird als unerlässlich angesehen
Kontraindikation
  • Überempfindlichkeit gegen Magnesium und seine Salze
  • hepatische Enzephalopathie
  • Leberversagen
  • Nierenversagen
  • schwere Beeinträchtigung der Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate < 25 ml / Std.)
  • Anurie
  • Exsikkose
  • Patienten mit Herzblock (Klasse I - III), AV-Block (Unterbrechung des Reizleitungssystems im Herzen) oder sonstige kardiale Überleitungsstörungen
  • myokardialer Schädigung
  • ausgeprägte Bradykardie (verlangsamte Herztätigkeit)
  • Myasthenia gravis (Muskelschwäche)
  • Neigung zu Magnesium-Calcium-Ammoniumphosphat-Steindiathese
  • Magnesiumsulfat soll nicht gleichzeitig mit Barbituraten, Narkotika oder Hypnotika wegen des Risikos einer Atemdepression angewendet werden
Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen
  • Niereninsuffizienz
    • Magnesiumsalze sollten bei Patienten mit Beeinträchtigung der Nierenfunktion mit besonderer Vorsicht angewendet werden
    • entsprechende Dosisanpassung vornehmen
  • hepatisches Koma
    • Magnesiumsulfat sollte bei hepatischem Koma nicht angewendet werden, wenn das Risiko für ein Nierenversagen besteht
  • Überwachung, Laborkontrollen
    • Calciumwerte im Serum sollten routinemäßig überwacht werden
    • Magnesiumwerte im Serum sollten während der Behandlung überwacht werden (normal 0,65 - 1,0 mmol)
    • Überwachung der Abwesenheit einer Atemdepression: Atemfrequenz sollte nicht unter 16 Atemzüge / Min. liegen
    • Urinausscheidung sollte 25 ml / Std. nicht unterschreiten, da es ansonsten zu einer Hypermagnesiämie kommen kann
    • Vorhandensein des Patellarsehnenreflexes sollte geprüft werden
  • Vorsicht, wenn Hitzewallungen und Schwitzen auftreten
  • Gegenmittel
    • injizierbare Calciumgluconat-Lösung als Gegenmittel sollte unmittelbar verfügbar sein
  • intravenöse Anwendung
    • Kinder: max. Infusionsgeschwindigkeit 0,04 mmol / kg KG / Min.
  • intramuskuläre Anwendung
    • Vorgaben der guten klinischen Praxis für intramuskuläre Injektionen befolgen
      • abgemagerte oder atrophierte Muskeln vermeiden
      • Dorsoglutealmuskel und den Ischiasnerv vermeiden
      • sollte die zu verabreichende Gesamtdosis 5 ml überschreiten, sollte das Injektionsvolumen auf mehr als eine tiefe muskuläre Injektionsstelle aufgeteilt werden
      • Vorsicht bei älteren oder dünnen Patienten, die möglicherweise nur Einzelinjektionen mit bis zu 2 ml vertragen
      • keine Injektionsstelle verwenden, die Anzeichen einer Infektion oder Verletzung zeigt
      • Injektionsstellen abwechseln, wenn Sie die Gabe einer intramuskulären Dosis wiederholen, um Verletzungen oder ein unangenehmes Gefühl an den Muskeln zu vermeiden
Indikation
  • Behandlung von Magnesiummangel bei nachgewiesener Hypomagnesiämie
  • Vorbeugung und Behandlung von Hypomagnesiämie bei Patienten, die vollständig parenteral ernährt werden
  • Magnesiummangel, wenn er Ursache für Störungen der Muskeltätigkeit ist und eine orale Therapie nicht möglich ist
  • Anwendung bei Gebärenden zur Therapie von Präeklampsie und Eklampsie
    • Kontrolle und Vorbeugung von Krampfanfällen bei schwerer Präeklampsie
    • Kontrolle und Vorbeugung von wiederkehrenden Krampfanfällen bei Eklampsie
Anwendung
  • intravenöse Infusion
    • ggf. Verdünnung mit kompatibler Lösung notwendig
    • Infusion über eine volumetrische Infusionsvorrichtung mit einer Infusionsgeschwindigkeit, die der Indikation entspricht
    • Kinder: Infusionsgeschwindigkeit soll 0,04 mmol (0,001 g) / kg KG / Min. nicht überschreiten
  • intravenöse Injektion
    • langsame i.v.-Injektion mit einer Infusionsgeschwindigkeit, die der Indikation entspricht
  • tiefe i.m.-Injektion (nur Erwachsene)
    • Vorgaben der guten klinischen Praxis für intramuskuläre Injektionen befolgen
      • abgemagerte oder atrophierte Muskeln vermeiden
      • Dorsoglutealmuskel und den Ischiasnerv vermeiden
      • sollte die zu verabreichende Gesamtdosis 5 ml überschreiten, sollte das Injektionsvolumen auf mehr als eine tiefe muskuläre Injektionsstelle aufgeteilt werden
      • Vorsicht bei älteren oder dünnen Patienten, die möglicherweise nur Einzelinjektionen mit bis zu 2 ml vertragen
      • keine Injektionsstelle verwenden, die Anzeichen einer Infektion oder Verletzung zeigt
      • Injektionsstellen abwechseln, wenn Sie die Gabe einer intramuskulären Dosis wiederholen, um Verletzungen oder ein unangenehmes Gefühl an den Muskeln zu vermeiden
  • Magnesium-Lösungen sollten nicht mit calcium- oder phosphathaltigen Injektionen gemischt werden, da es zu Ausfällungen und Wechselwirkungen kommen kann
Hinweise zur Verkehrstüchtigkeit/Bedienung von Maschinen
  • unwahrscheinlich, dass Magnesiumsulfat das Reaktionsvermögen beeinflusst
  • Patienten können sich jedoch nach der Anwendung schwindelig oder schläfrig fühlen
    • Patient sollte darauf hingewiesen werden nicht zu fahren und keine Maschinen zu bedienen
Hinweise bei Schwangerschaft
  • Anwendung nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abschätzung
    • wenn dieses Arzneimittel während der Schwangerschaft angewendet wird, sollte die Mutter auf die möglichen Gefahren für den Fetus hingewiesen werden
  • Eklampsie
    • da eine Eklampsie lebensbedrohlich für Mutter und Kind sein kann, kann in einem solchen Zustand Magnesiumsulfat gegeben werden
    • Gabe vom Aminoglykosid-Antibiotika sollte in diesem Zeitraum vermieden werden, da Hinweise auf Wechselwirkungen vorliegen
  • bei Müttern die mit hohen Dosierungen behandelt werden, z.B. bei einer Präeklampsie
    • ausreichende Menge Magnesium könnte die Plazentaschranke überwinden, und bei Neugeborenen zu Hypotonie und Atemdepressionen führen
  • bei Anwendung von Magnesium zur Tokolyse über einen längeren Zeitraum in hoher Dosierung ist über Störungen der Skelettverknöcherung bei Neugeborenen berichtet worden
    • bei der Anwendung von Magnesiumsulfat in der angegebenen therapeutischen Dosierung bestehen dahingehend jedoch keine Bedenken
  • bei Anwendung bei schwangeren Frauen sollte die fetale Herzfrequenz überwacht werden
  • Anwendung innerhalb der 2 Stunden vor Geburt sollte vermieden werden
    • wird Magnesium kurz vor der Geburt verabreicht, sollte das Neugeborene während der ersten 24 - 48 Lebensstunden auf Anzeichen von Toxizität (neurologische Depression mit Atemdepression, Muskelschwäche, Verlust von Reflexen) überwacht werden
  • Magnesiumsulfat kann fetale Abnormitäten verursachen, wenn es schwangeren Frauen länger als 5 - 7 Tage gegeben wird
    • retrospektive, epidemiologische Studien und Fallberichte vorliegend, die über fetale Abnormitäten wie Hypokalzämie, Demineralisierung der Knochen, Osteopenie und andere Skelettanomalien bei kontinuierlicher maternaler Gabe von Magnesiumsulfat über Zeiträume länger als 5 - 7 Tage berichten
  • Fertilität
    • aufgrund von langjähriger Erfahrung kein Einfluss von Magnesium auf die männliche und weibliche Fertilität erwartet
Dosierung
  • Allgemein
    • Dosierung sollte auf die Erfordernisse und das Ansprechen der Einzelperson angepasst werden
    • Magnesiumkonzentration im Plasma sollte gemessen werden, um die Infusionsrate und -dauer zu bestimmen, und während der gesamten Behandlung überwacht werden
    • 1 g Magnesiumsulfat-Heptahydrat entspricht 98,6 mg oder 8,1 mVal oder 4,1 mmol Mg2+
  • Behandlung eines Magnesiummangels bei erwiesener Hypomagnesiämie
    • Erwachsene
      • intravenöse Anwendung
        • je nach klinischen Erfordernissen bis zu 160 mmol (ca. 4 g) Mg2+ über einen Zeitraum von bis zu 5 Tagen (langsame i.v. Infusion)
        • normales Dosierungsschema
          • 32 - 48 mmol (0,8 - 1,2 g) Mg2+ innerhalb der ersten 24 Stunden
          • gefolgt von 16 - 24 mmol (0,4 - 0,6 g) Mg2+ / Tag an weiteren 3 - 4 Tagen
      • intramuskuläre Anwendung
        • Erwachsene
          • 4 - 8 mmol (ca. 0,1 - 0,2 g) Mg2+ i.m. bis zu 4mal / 24 Stunden (alle 6 Stunden)
    • Jugendliche (12 - 17 Jahre)
      • 4 mmol (0,1 g) Mg2+, nach Bedarf alle 12 Stunden (intravenöse Injektion über mind. 10 Min.)
    • Säuglinge und Kinder (1 Monat - 11 Jahre)
      • 0,2 mmol (0,005 g) / kg KG, nach Bedarf alle 12 Stunden (intravenöse Injektion über mind. 10 Min.)
    • Neugeborene
      • 0,4 mmol (0,01 g) / kg KG, nach Bedarf alle 6 - 12 Stunden (intravenöse Injektion über mind. 10 Min.)
  • Vorbeugung von Hypomagnesiämie bei Patienten, die vollständig parenteral ernährt werden
    • Erwachsene
      • 10 - 20 mmol (0,25 - 0,5 g) Mg2+ / Tag (i.v. Infusion oder i.m. Injektion)
        • übliche Dosierung: 12 mmol (0,3 g) Mg2+ / Tag
    • Kinder und Jugendliche (1 - 18 Jahre)
      • 0,1 mmol (0,0025 g) Mg2+ / kg KG / Tag (i.v. Infusion)
    • Neugeborene und Säuglinge (bis 12 Monate)
      • 0,2 mmol (0,005 g) Mg2+ / kg KG / Tag (i.v. Infusion)
  • Kontrolle und Vorbeugung von wiederkehrenden Krampfanfällen bei schwerer Präeklampsie und Eklampsie
    • Erwachsene Frauen
      • Initialdosis
        • 16 - 20 mmol (0,4 - 0,5 g) Mg2+ i.v. über 5 - 15 Min.
      • anschließend Erhaltungsregime als intravenöse Infusion oder als regelmäßige intramuskuläre Injektionen über 24 Stunden nach dem letzten Anfall (vorausgesetzt die Atemfrequenz ist > 16 / Min., die Urinausscheidung liegt bei > 25 ml / Min. und Partellarsehnenreflexe sind vorhanden)
        • i.v. Erhaltungsdosis
          • nach der Initialdosis: 4 mmol (0,1 g) Mg2+ i.v. pro Stunde, für mind. 24 Stunden, nach dem letzten Krampfanfall
        • i.m. Erhaltungsdosis
          • unmittelbar nach der i.v.-Initialdosis: 20 mmol (0,5 g) Mg2+ i.m. (tiefe Injektion)
          • zur erhaltenden Behandlung: 20 mmol (0,5 g) Mg2+ i.m. alle 4 Stunden
            • wird für 24 Stunden nach dem letzten Krampfanfall fortgesetzt (vorausgesetzt die Atemfrequenz ist > 16 / Min., die Urinausscheidung liegt bei > 25 ml / Min. und Patellarsehnenreflexe sind vorhanden)
      • wiederkehrende Krämpfe
        • bei beiden Erhaltungsregimes (i.v.- und i.m.) werden weitere 8 - 16 mmol (0,2 - 0,4 g) Mg2+ intravenös (über 5 Min.) verabreicht
          • < 70 kg KG: 8 mmol (0,2 g) Mg2+
Dosisanpassung
  • Ältere Patienten
    • keine besonderen Empfehlungen zur Dosierung
    • Anwendung mit Vorsicht, da in dieser Altersgruppe häufig eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion vorliegt
  • Leberinsuffizienz
    • aufgrund fehlender Daten keine Dosierungsempfehlungen verfügbar
  • Niereninsuffizienz (leicht bis mittelschwer)
    • Anwendung mit Vorsicht
    • insbesondere bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion kann es zu einer ausreichenden Akkumulation von Magnesiumsulfat kommen um toxische Wirkungen hervorzurufen
    • entsprechende Dosisanpassung vornehmen
    • reduzierte Dosis von 80 mmol (2 g) Mg2+ kann über einen Zeitraum von 48 Stunden verabreicht werden
  • Niereninsuffizienz (schwer)
    • kontraindiziert
 
Nebenwirkungen
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Überempfindlichkeitsreaktionen
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • verlängerte Blutungszeit
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Elektrolyt und Flüssigkeitsanomalien (Hypophosphatämie, hypertonische Dehydration)
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • bei hohen Dosierungen von Magnesiumsulfat: Einzelfälle von maternaler und fetaler Hypokalzämie
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Kopfschmerzen
      • Schläfrigkeit
      • Verwirrtheit
      • Schwindel
      • Juckreiz
      • Kribbeln
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Koma
      • undeutliche Sprache
  • Augenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Doppeltsehen
      • Sehstörungen
  • Herzerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Herzpalpitationen
      • Tachykardie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Herzrhythmusstörungen
      • Herzstillstand
      • EKG anomal (verlängerte PR-Strecke, QRS-Komplex verlängert und QT verlängert)
      • Bradykardie
  • Gefäßerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Flush / Hitzegefühl auf der Haut, aufgrund peripherer Vasodilatation
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hypotonie, aufgrund peripherer Vasodilatation
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Vasodilatation, verringerter Blutdruck (Injektions-/Infusionsbedingt, bei zu schneller Verabreichung)
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Atemdepression
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Übelkeit
      • Erbrechen
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hautausschlag
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Muskelschwäche
      • fehlende oder reduzierte Sehnenreflexe, aufgrund einer neuromuskulären Blockade
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Reaktionen an der Einstichstelle (Schmerzen, Brennen, Schwellung, Entzündung)
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Durst
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • an der Injektionsstelle
        • Reizungen der Venen
        • Gewebeschäden durch Extravasation
      • intramuskuläre Anwendung
        • Schmerz, Rötung, Schwellungen oder Wärme an der Injektionsstelle
        • Drainage an der Injektionsstelle
        • Blutungszeit verlängert
        • Zellulitis
        • Abszess steril
        • Anzeichen einer allergischen Reaktion, wie Atemschwierigkeiten oder Anschwellen des Gesichts
        • Verletzung angrenzender Strukturen (Blutgefäße Knochen oder Nerven)
        • unbeabsichtigte intravaskuläre oder intraosteale Injektion
        • Gewebenekrose
        • schlechte Aufnahme aufgrund hoher Injektionsvolumina