Mg 5-Sulfat Amp. 50% Inf.-Lsg.-Konz. 5x10ml
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Produktinformationen Mg 5-Sulfat Amp. 50% Inf.-Lsg.-Konz. 5x10ml

Preisvergleich Packungsbeilage / Beipackzettel
Hinweise bei Stillzeit
  • Unbedenklichkeit während der Stillzeit konnte nicht belegt werden
  • deshalb nicht anzuraten, Magnesiumsulfat während der Stillzeit zu verabreichen, es sei denn, es wird als unerlässlich angesehen
Kontraindikation
  • Überempfindlichkeit gegen Magnesium und seine Salze
  • hepatische Enzephalopathie
  • Leberversagen
  • Nierenversagen
  • schwere Beeinträchtigung der Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate < 25 ml / Std.)
  • Anurie
  • Exsikkose
  • Patienten mit Herzblock (Klasse I - III), AV-Block (Unterbrechung des Reizleitungssystems im Herzen) oder sonstige kardiale Überleitungsstörungen
  • myokardialer Schädigung
  • ausgeprägte Bradykardie (verlangsamte Herztätigkeit)
  • Myasthenia gravis (Muskelschwäche)
  • Neigung zu Magnesium-Calcium-Ammoniumphosphat-Steindiathese
  • Magnesiumsulfat soll nicht gleichzeitig mit Barbituraten, Narkotika oder Hypnotika wegen des Risikos einer Atemdepression angewendet werden
Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen
  • Niereninsuffizienz
    • Magnesiumsalze sollten bei Patienten mit Beeinträchtigung der Nierenfunktion mit besonderer Vorsicht angewendet werden
    • entsprechende Dosisanpassung vornehmen
  • hepatisches Koma
    • Magnesiumsulfat sollte bei hepatischem Koma nicht angewendet werden, wenn das Risiko für ein Nierenversagen besteht
  • Überwachung, Laborkontrollen
    • Calciumwerte im Serum sollten routinemäßig überwacht werden
    • Magnesiumwerte im Serum sollten während der Behandlung überwacht werden (normal 0,65 - 1,0 mmol)
    • Überwachung der Abwesenheit einer Atemdepression: Atemfrequenz sollte nicht unter 16 Atemzüge / Min. liegen
    • Urinausscheidung sollte 25 ml / Std. nicht unterschreiten, da es ansonsten zu einer Hypermagnesiämie kommen kann
    • Vorhandensein des Patellarsehnenreflexes sollte geprüft werden
  • Vorsicht, wenn Hitzewallungen und Schwitzen auftreten
  • Gegenmittel
    • injizierbare Calciumgluconat-Lösung als Gegenmittel sollte unmittelbar verfügbar sein
  • intravenöse Anwendung
    • Kinder: max. Infusionsgeschwindigkeit 0,04 mmol / kg KG / Min.
  • intramuskuläre Anwendung
    • Vorgaben der guten klinischen Praxis für intramuskuläre Injektionen befolgen
      • abgemagerte oder atrophierte Muskeln vermeiden
      • Dorsoglutealmuskel und den Ischiasnerv vermeiden
      • sollte die zu verabreichende Gesamtdosis 5 ml überschreiten, sollte das Injektionsvolumen auf mehr als eine tiefe muskuläre Injektionsstelle aufgeteilt werden
      • Vorsicht bei älteren oder dünnen Patienten, die möglicherweise nur Einzelinjektionen mit bis zu 2 ml vertragen
      • keine Injektionsstelle verwenden, die Anzeichen einer Infektion oder Verletzung zeigt
      • Injektionsstellen abwechseln, wenn Sie die Gabe einer intramuskulären Dosis wiederholen, um Verletzungen oder ein unangenehmes Gefühl an den Muskeln zu vermeiden
Hinweise zur Verkehrstüchtigkeit/Bedienung von Maschinen
  • unwahrscheinlich, dass Magnesiumsulfat das Reaktionsvermögen beeinflusst
  • Patienten können sich jedoch nach der Anwendung schwindelig oder schläfrig fühlen
    • Patient sollte darauf hingewiesen werden nicht zu fahren und keine Maschinen zu bedienen
Hinweise bei Schwangerschaft
  • Anwendung nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abschätzung
    • wenn dieses Arzneimittel während der Schwangerschaft angewendet wird, sollte die Mutter auf die möglichen Gefahren für den Fetus hingewiesen werden
  • Eklampsie
    • da eine Eklampsie lebensbedrohlich für Mutter und Kind sein kann, kann in einem solchen Zustand Magnesiumsulfat gegeben werden
    • Gabe vom Aminoglykosid-Antibiotika sollte in diesem Zeitraum vermieden werden, da Hinweise auf Wechselwirkungen vorliegen
  • bei Müttern die mit hohen Dosierungen behandelt werden, z.B. bei einer Präeklampsie
    • ausreichende Menge Magnesium könnte die Plazentaschranke überwinden, und bei Neugeborenen zu Hypotonie und Atemdepressionen führen
  • bei Anwendung von Magnesium zur Tokolyse über einen längeren Zeitraum in hoher Dosierung ist über Störungen der Skelettverknöcherung bei Neugeborenen berichtet worden
    • bei der Anwendung von Magnesiumsulfat in der angegebenen therapeutischen Dosierung bestehen dahingehend jedoch keine Bedenken
  • bei Anwendung bei schwangeren Frauen sollte die fetale Herzfrequenz überwacht werden
  • Anwendung innerhalb der 2 Stunden vor Geburt sollte vermieden werden
    • wird Magnesium kurz vor der Geburt verabreicht, sollte das Neugeborene während der ersten 24 - 48 Lebensstunden auf Anzeichen von Toxizität (neurologische Depression mit Atemdepression, Muskelschwäche, Verlust von Reflexen) überwacht werden
  • Magnesiumsulfat kann fetale Abnormitäten verursachen, wenn es schwangeren Frauen länger als 5 - 7 Tage gegeben wird
    • retrospektive, epidemiologische Studien und Fallberichte vorliegend, die über fetale Abnormitäten wie Hypokalzämie, Demineralisierung der Knochen, Osteopenie und andere Skelettanomalien bei kontinuierlicher maternaler Gabe von Magnesiumsulfat über Zeiträume länger als 5 - 7 Tage berichten
  • Fertilität
    • aufgrund von langjähriger Erfahrung kein Einfluss von Magnesium auf die männliche und weibliche Fertilität erwartet
Nebenwirkungen
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Überempfindlichkeitsreaktionen
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • verlängerte Blutungszeit
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Elektrolyt und Flüssigkeitsanomalien (Hypophosphatämie, hypertonische Dehydration)
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • bei hohen Dosierungen von Magnesiumsulfat: Einzelfälle von maternaler und fetaler Hypokalzämie
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Kopfschmerzen
      • Schläfrigkeit
      • Verwirrtheit
      • Schwindel
      • Juckreiz
      • Kribbeln
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Koma
      • undeutliche Sprache
  • Augenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Doppeltsehen
      • Sehstörungen
  • Herzerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Herzpalpitationen
      • Tachykardie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Herzrhythmusstörungen
      • Herzstillstand
      • EKG anomal (verlängerte PR-Strecke, QRS-Komplex verlängert und QT verlängert)
      • Bradykardie
  • Gefäßerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Flush / Hitzegefühl auf der Haut, aufgrund peripherer Vasodilatation
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hypotonie, aufgrund peripherer Vasodilatation
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Vasodilatation, verringerter Blutdruck (Injektions-/Infusionsbedingt, bei zu schneller Verabreichung)
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Atemdepression
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Übelkeit
      • Erbrechen
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hautausschlag
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Muskelschwäche
      • fehlende oder reduzierte Sehnenreflexe, aufgrund einer neuromuskulären Blockade
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Reaktionen an der Einstichstelle (Schmerzen, Brennen, Schwellung, Entzündung)
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Durst
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • an der Injektionsstelle
        • Reizungen der Venen
        • Gewebeschäden durch Extravasation
      • intramuskuläre Anwendung
        • Schmerz, Rötung, Schwellungen oder Wärme an der Injektionsstelle
        • Drainage an der Injektionsstelle
        • Blutungszeit verlängert
        • Zellulitis
        • Abszess steril
        • Anzeichen einer allergischen Reaktion, wie Atemschwierigkeiten oder Anschwellen des Gesichts
        • Verletzung angrenzender Strukturen (Blutgefäße Knochen oder Nerven)
        • unbeabsichtigte intravaskuläre oder intraosteale Injektion
        • Gewebenekrose
        • schlechte Aufnahme aufgrund hoher Injektionsvolumina
Indikation
  • Eklampsie
  • Präeklampsie
  • Frühgeburtsbestrebungen
  • Magnesiummangel bei Störungen der Herztätigkeit
    • vor Behandlungsbeginn prüfen, ob Magnesiumzufuhr neben anderen Maßnahmen eine sinnvolle ergänzende Behandlungsmöglichkeit ist
  • schwerer Magnesiummangel
Anwendung
  • Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung nicht unverdünnt verwenden
  • sollen mehrere Behandlungen am gleichen Tag erfolgen, abwechselnd links und rechts applizieren
  • Wirkung wird durch gleichzeitige Gabe von Calciumsalzen vermindert oder aufgehoben
  • keine gleichzeitige Gabe mit Muskelrelaxantien vom Curaretyp (Verstärkung der Magnesiumwirkung an der motorischen Endplatte)
  • gleichzeitige Gabe von Aminoglykosid-Antibiotika vermeiden
Zubereitung
  • Applikation als langsame i.v. Injektion als 20 %ige Lösung
  • Applikation als i.v. Infusion als 0,5 bzw. 2 %ige Lösung
  • geeignete Verdünnungslösungen
    • 5 %ige Glucose-Lösung
    • 0,9 %ige NaCl-Lösung
  • Frühgeburtsbestrebungen; Wehenhemmung
    • 2 Ampullen Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung mit 480 ml 5 %iger Glucose-Lösung mischen
      • als Zusatztherapie zur Tokolyse mit Betamimetika statt Glucose-Lösung 0,9 %ige NaCl-Lösung verwenden (hyperglykämische Wirkung der Tokolytika)
  • schwerer Magnesiummangel; Magnesiummangel bei Störungen der Herztätigkeit
    • 1 Ampulle Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung mit 990 ml 5 %iger Glucose-Lösung mischen
Inkompatibilitäten
  • grundsätzlich nicht mit calcium- oder phosphathaltigen oder mit alkoholischen Lösungen mischen (mögliche Ausfällung)
Dosierung
Basiseinheit: 1 Ampulle mit 10 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 5 g Magnesiumsulfat-Heptahydrat (20,25 mmol = 40,55 mval = 493 mg Magnesium)
  • antikonvulsive Therapie bei Präeklampsie und Eklampsie
    • 4 - 6 g Magnesiumsulfat i.v. in verdünnter Form mittels Perfusor oder Kurzinfusion über 15 - 20 Min.
    • Erhaltungsdosis: 1 - 2 g Magnesiumsulfat / Stunde bis 24 - 48 Stunden post partum
  • Frühgeburtsbestrebungen und Wehenhemmung, wenn andere Maßnahmen ärztlich nicht vertretbar sind
    • 1 - 2 g Magnesiumsulfat i.v. / Stunde
    • auch als Zusatztherapie zur Tokolyse mit Betamimetika
  • schwerer Magnesiummangel; Magnesiummangel bei Störungen der Herztätigkeit
    • 5 g Magnesiumsulfat i.v. / Tag
  • Behandlungsdauer
    • abhängig vom Serum-Magnesium-Spiegel (Normalwerte im Serum: 0,73 - 1,03 mmol / l)
    • keine Begrenzung vorgesehen
    • ergibt sich aus Art der Erkrankung