Talcid®, 100 Kautbl.
Abbildung nicht verbindlich

Produktinformationen Talcid®, 100 Kautbl.

Preisvergleich Packungsbeilage / Beipackzettel
Hinweise zur Verkehrstüchtigkeit/Bedienung von Maschinen
  • keinen der einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Hinweise / Warnhinweise für Anwendung und Dosierung
Einnahme zwischen den Mahlzeiten.
Indikation
  • Behandlung von
    • Ulcus duodeni
    • Ulcus ventriculi
  • symptomatische Behandlung von
    • Sodbrennen
    • säurebedingten Magenbeschwerden
  • Hinweis
    • bei länger anhaltenden und/ oder häufigeren Abständen wiederkehrenden Beschwerden schwerwiegende Erkrankung wie peptisches Ulcus oder Malignität ausschließen
    • bei Ulcus ventriculi et duodeni Untersuchung auf Helicobacter pylori und - im positiven Fall - anerkannte Eradikationstherapie erwägen
Nebenwirkungen
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • allergische Reaktionen
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • „Phosphatmangelsyndrom" (bei langfristigem Gebrauch in hoher Dosierung)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hypermagnesiämie
      • Osteomalazie
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Demenz
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Enzephalopathie
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • nach hohen Dosen
        • gastrointestinale Beschwerden (Verstopfung, weicher Stuhl, erhöhte Stuhlfrequenz, Erbrechen, Diarrhö)
  • Untersuchungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • bei Niereninsuffizienz und bei langfristiger Einnahme hoher Dosen
        • verringerter Phosphatspiegel im Blut (Phosphatverarmung)
        • Aluminiumeinlagerungen, vor allem in das Nerven- und Knochengewebe
        • ggf. Aluminiumintoxikation mit Osteomalazie
Anwendung
  • bei eingeschränkter Nierenfunktion unter chronischer Einnahme hoher Dosen Intoxikationsrisiken (Hypermagnesiämie, Anstieg der Serumaluminiumspiegel)
  • bei langandauernder Einnahme hoher Dosen und phosphatarmer Diät Phosphatverarmung mit Risiko einer Osteomalzie; langandauernde Einnahme hoher Dosen bei diesen Patienten vermeiden
  • Kautabletten lutschen oder gut zerkaut einnehmen
  • Einnahme zwischen den Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen
  • bei Beschwerden unter Therapie > 2 Wochen, diese klinisch abklären (mögliche Malignität ausschließen)
  • Resorptionsveränderungen bei gleichzeitiger Einnahme mit anderen Medikamenten
    • klinisch relevante Resorptionsverminderungen für Tetrazykline, Ciprofloxacin und Ofloxacin beschrieben
    • generell 2 - 3 Stunden Abstand zur Einnahme anderer Medikamente
    • erhöhte intestinale Aluminiumresorption bei gleichzeitiger Einnahme mit säurehaltigen Getränken (Obstsäfte, Wein u.a.)
Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen
  • hoch dosierte und langdauernde Anwendung vermeiden
    • generell
    • insbesondere bei
      • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
      • Morbus Alzheimer oder anderen Formen der Demenz
      • Patienten mit Hypophosphatämie
        • wurde in seltenen Fällen bei Patienten mit Niereninsuffizienz beobachtet
      • gleichzeitiger phosphatarmer Ernährung
        • Hypophosphatämie und Osteomalazie kann auftreten
  • ungenügenden Ausscheidung von Aluminium und Magnesium bei
    • Patienten mit leicht bis mittelschwer eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance zwischen 89 und 30 ml/min)
      • Anwendung nur mit Vorsicht und nicht über einen längeren Zeitraum
    • Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
      • Anwendung nur mit Vorsicht und nicht über einen längeren Zeitraum
  • regelmäßige Kontrollen der Urin- bzw. Serumkonzentration von Aluminium bei
    • Patienten mit leicht bis mittelschwer eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance zwischen 89 und 30 ml/min)
    • Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
    • längerfristigem Gebrauch
  • Aluminium-Urinspiegel nach oraler Aufnahme
    • sind stärker und über einen längeren Zeitraum erhöht als die Serumspiegel
    • können zur Erfassung der aktuelle Aluminium-Exposition estimmt werden
    • Grenzwerte für unbedenkliche Urinkonzentrationen sind jedoch nicht bekannt
  • Aluminiumkonzentrationen im Serum
    • sollen 40 µg/l nicht überschreiten
    • sollten bei langfristigem Gebrauch regelmäßig kontrolliert werden
  • chronische Anwendung
    • kann zur Anreicherung von Aluminium in der Leber, der Lunge, den Knochen und dem Gehirn führen
      • diese können zu Osteomalazie und Enzephalopathie/Demenz führen
    • Intoxikationsrisiken (Hypermagnesiämie, Anstieg der Serum-Aluminiumspiegel) bestehen v.a. bei
      • Einnahme hoher Dosen
      • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
  • Hydrotalcit darf nicht gleichzeitig mit säurehaltigen Lebensmitteln (Wein, Obstsäfte u. a.) eingenommen werden, da die intestinale Resorption von Aluminiumhydroxiderhöht ist
    • gilt auch für Brausetabletten, die Zitronensäure bzw. Weinsäure enthalten
  • ein Arzt ist aufzusuchen
    • bei schweren und andauernder Symptome
      • können Zeichen eines Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwürs oder einer malignen Erkrankung sein
    • wenn sich die Symptome während der Behandlung mit Hydrotalcit innerhalb von 14 Tagen nicht bessern
      • zur diagnostischen Abklärung und weiteren Untersuchungen
    • bei Auftreten von Teerstuhl oder blutigem Erbrechen
  • Patienten mit Ulcus ventriculi et duodeni
    • eine Untersuchung auf Helicobacter pylori - und im Falle eines Nachweises - eine anerkannte Eradikationstherapie erwägen, da in der Regel bei erfolgreicher Eradikation auch die Ulkuskrankheit ausheilt
  • Kinder bis 12 Jahre
    • keine klinischen Studienergebnisse vorliegend, die die Wirksamkeit und Sicherheit der Anwendung von Hydrotalcit bei Kindern belegen
Hinweise bei Schwangerschaft
  • Anwendung in der Schwangerschaft
    • nur nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnis und Prüfung durch den behandelnden Arzt
    • nur kurzfristig in einer möglichst niedrigen Dosierung, um eine Aluminiumbelastung des ungeborenen Kindes zu vermeiden
  • bisher keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Hydrotalcit bei Schwangeren
    • Berichte über schädliche Wirkungen von Hydrotalcit während der Schwangerschaft sind nicht bekannt geworden
    • es liegen jedoch keine spezifischen Untersuchungen an Kindern vor, deren Mütter Hydrotalcit in der Schwangerschaft eingenommen haben.
  • tierexperimentellen Studien zeigten Reproduktionstoxizität
    • schädliche Auswirkungen auf die Nachkommen nach Gabe von Aluminiumsalzen
  • Fertilität
    • keine hinreichenden tierexperimentellen Studien in Bezug auf die Auswirkung auf die Fertilität
Dosierung
  • Ulcus duodeni, Ulcus ventriculi, Sodbrennen, säurebedingten Magenbeschwerden
    • Erwachsene und Jugendliche (> 12 Jahre)
      • bei Bedarf: 1 - 2 Kautabletten (500 - 1000 mg Hydrotalcit) mehrmals / Tag
      • max. Tagesdosis: 12 Kautabletten (6 g Hydrotalcit)
Kontraindikation
  • Überempfindlichkeit gegen Hydrotalcit
  • schwere Nierenfunktionsstörungen
  • Hypophosphatämie
  • Myasthenia gravis
Hinweise bei Stillzeit
  • Anwendung in der Stillzeit
    • nur nach sorgfältiger Prüfung durch den behandelnden Arzt
  • Berichte über schädliche Wirkungen von Hydrotalcit während der Stillzeit sind nicht bekannt geworden
    • es liegen jedoch keine spezifischen Untersuchungen an Kindern vor, deren Mütter Hydrotalcit in der Stillzeit eingenommen haben
  • Übergang aluminiumhaltiger Substanzen in die Muttermilch
    • jedoch aufgrund der geringen Resorption im Darm des Kindes ist ein Risiko für das Neugeborene nicht anzunehmen