Tardyferon Eurim 50 Retardtbl.
Abbildung nicht verbindlich

Produktinformationen Tardyferon Eurim 50 Retardtbl.

Preisvergleich Packungsbeilage / Beipackzettel
Hinweise / Warnhinweise für Anwendung und Dosierung
Mit Flüssigkeit einnehmen. Einnahme während des Essens. Einnahme vor dem Essen.
Hinweise / Warnhinweise für Reaktionsvermögen
Ausreichende Untersuchungen liegen nicht vor.
Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen
  • besondere Vorsicht, falls diätetische oder andere Eisensalz-Ergänzungen verwendet werden
    • Risiko einer möglichen Eisenüberdosierung
  • Überdosierung kann v.a. bei Kindern Vergiftungen verursachen
  • sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung bei vorbestehenden Entzündungen / entzündlichen Erkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) oder Geschwüren der Magen-Darmschleimhaut
    • Risiko einer Verschlimmerung der Magen-Darmerkrankung
  • Hyposiderämie im Zusammenhang mit einer entzündlichen Symptomatik spricht nicht auf eine Eisenbehandlung an
  • Kombination der Therapie des Eisenmangels mit einer Behandlung der Ursache empfohlen
  • Schwangerschaft
    • bei erhöhtem Eisenbedarf in der Schwangerschaft sollten Eisenpräparate nicht in hoher Dosierung über längere Zeit eingenommen werden
  • feste orale Darreichungsformen
    • wegen der Gefahr von Ulzerationen der Mundschleimhaut sowie Zahnverfärbungen sollen diese nicht gelutscht, gekaut oder länger im Mund belassen werden
Hinweise bei Stillzeit
  • während der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung verwenden
Kontraindikation
  • Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoff
  • Eisenverwertungsstörungen (sideroachrestische Anämien, Bleianämien, Thalassämien)
  • Eisenüberladung (Hämochromatose, chronische Hämolyse)
  • Anämien, die nicht auf einem Eisenmangel beruhen (Tumor- und Infektanämie)
  • normal freisetzende Darreichungsformen
    • Kinder < 6 Jahre bzw.
    • Kinder < 25 kg
  • retardierte Darreichungsformen
    • Kinder < 10 Jahren
      • da die Schwellendosis für mögliche toxische Effekte von Eisenionen erheblich niedriger als bei Erwachsenen liegt
  • Therapie mit Bluttransfusionen
  • schwere Lebererkrankungen
  • schwere Nierenerkrankungen
    • im Einzelfall kann bei renaler Anämie orale Substitution mit Eisen(II)-Sulfat unter strikter Kontrolle sinnvoll sein
Hinweise zur Verkehrstüchtigkeit/Bedienung von Maschinen
  • kein Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen bekannt
Nebenwirkungen
  • Erkrankung der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Kehlkopfentzündungen
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Verstopfung
      • Durchfall
      • aufgeblähter Bauch
      • Oberbauchbeschwerden
      • verfärbte Stühle (unbedenklich)
      • Übelkeit
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • abnormale Stühle
      • Dyspepsie
      • Erbrechen / Brechreiz
      • Gastritis
      • Appetitlosigkeit
      • Magendruck
      • Völlegefühl
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Zahnverfärbungen
      • Ulzerationen der Mundschleimhaut
      • Magenschmerzen
      • Magenkrämpfe
      • Gabe hoher Dosen:
        • Magen-Darm-Blutungen und Perforation möglich
  • Erkrankungen der Haut und des Unterzellhautgewebes
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Pruritus
      • erythematöser Ausschlag
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hypersensibilität (z.B. Hauterscheinungen)
      • Urtikaria
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Verschlechterung eines Gelenkrheumatismus
  • Untersuchungen
    • Benzidinprobe oder ähnliche Tests zum Nachweis okkulter Blutungen im Stuhl können falsch-positive Reaktionen liefern
Hinweise bei Schwangerschaft
  • eine Verwendung in der vorgegebenen Indikation und Dosierung während der Schwangerschaft ist nach Nutzen-Risko-Abwägung möglich
  • keine kontrollierten Studien zur Anwendung während der Schwangerschaft
  • Berichte über unerwünschte Wirkungen nach Einnahme oraler Eisenpräparate in therapeutischen Dosierungen zur Behandlung von Anämien in der Schwangerschaft bisher nicht bekannt
  • Eisenintoxikationen können zur Schädigung des Feten und zu Aborten führen
  • tierexperimentell wurden Eisensalze nur unzureichend auf Reproduktionstoxizität untersucht
  • Fertilität:
    • keine geeigneten Studien durchgeführt
Dosierung
  • Therapie von Eisenmangelzuständen
    • Erwachsene und Kinder ab 10 Jahre:
      • Leichte Eisenmangelzustände
        • 1 Retardtablette (80 mg Eisen(II)-Ionen) 1mal / Tag (morgens)
      • Schwere Eisenmangelzustände
        • 1 Retardtablette (80 mg Eisen(II)-Ionen) 1 - 2mal / Tag (morgens und abends)
          • Körpergewicht < 32 kg: 1 Retardtablette 1mal / Tag (morgens)
          • Körpergewicht >/= 32 kg: 1 Retardtablette 2mal / Tag (morgens und abends)
        • Dosisreduktion nach 3 Wochen auf 1 Retardtablette (80 mg Eisen(II)-Ionen) 1mal / Tag
    • Kinder und Jugendliche
      • Kinder < 10 Jahre
        • kontraindiziert (Schwellendosis für mögliche toxische Effekte von Eisenionen erheblich niedriger als bei Erwachsenen)
      • max. Tagesdosis: 5 mg Fe2+ / kg KG
    • Anwendungsdauer:
      • ausreichend lang, um Anämie zu beheben und Eisenspeicher wieder aufzufüllen
      • zur Auffüllung der Eisenspeicher nach Normalisierung der Hämoglobinwerte:
        • 1 Retardtablette (80 mg Eisen(II)-Ionen) 1mal / Tag (morgens) über 1 - 3 Monate
Anwendung
  • Einnahme der Retardtabletten mit einem Glas Wasser vor dem Frühstück bzw. morgens und abends ca. 1 Stunde vor den Mahlzeiten
  • Retardtabletten unzerkaut schlucken
    • nicht lutschen, kauen oder im Mund behalten
  • Einnahmeabstand von 2 - 3 Stunden nach Verabreichung einer der folgenden Substanzen:
    • Tetracycline und deren Derivate
    • Penicillamin
    • Goldverbindungen
    • Levodopa, Methyldopa und Carbidopa
    • L-Thyroxin
    • Cholestyramin, Antacida (Ca2+, Mg2+, Al3+-Salze)
    • Calcium- und Magnesium-Ergänzungspräparate
    • Salicylate
    • nichtsteroidale Antirheumatika
    • Eisenkomplexbildner wie Phosphate, Phytate oder Oxalate (z. B. Inhaltsstoffe von schwarzem Tee, Rotwein, Milchprodukten, Eiern und Kaffee sowie Nahrungsbestandteile vegetarischer Kost)
  • Einnahme von Chinolonen 4 Stunden vor oder 4 - 6 Stunden nach einer Eisensalz-Dosis
    • Eisensalze beeinflussen die Resorption von Chinolon-Antibiotika (z. B. Ciprofloxacin, Levofloxacin, Norfloxacin, Ofloxacin)
    • Bioverfügbarkeit bis zu 60 % reduziert
  • gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen:
    • Injizierbare Eisensalze: Lipothymia oder sogar Schock, zurückzuführen auf die schnelle Freisetzung von Eisen aus seiner komplexen Form und Transferrin-Sättigung
  • Verzehr großer Mengen an schwarzem Tee, Kaffee und Rotwein hemmt die Eisenresorption
  • Milchprodukte und Eier können bei gleichzeitiger Aufnahme die Eisenresorption signifikant vermindern
Indikation
Erwachsene und Kinder ab 10 Jahre
  • Therapie von Eisenmangelzuständen